„Schläfen werden immer grauer“1000 Tage Achterbahnfahrt: FC-Boss Keller zieht zum Köln-Jubiläum Bilanz

Christian Keller feiert an Weihnachten 2024 ein besonderes Jubiläum beim 1. FC Köln. Am 1. Weihnachtag ist der Sportboss genau 1000 Tage im Amt. So blickt er selbst auf seine bisherige Zeit am Geißbockheim zurück.

von Jürgen Kemper  (kem)

Christian Keller (46) hat am 25. Dezember gleich doppelten Grund zur Freude. Denn der Sportboss des 1. FC Köln feiert da nicht nur Weihnachten im Kreise seiner Familie, sondern auch ein persönliches FC-Jubiläum. Denn Keller ist am ersten Weihnachtstag genau 1000 Tage im Amt.

Seit dem 1. April 2022 ist viel passiert: Kellers Amtszeit gleicht bislang einer Achterbahnfahrt, geprägt von unvergesslichen Euro-Momenten, einem völlig unnötigen Abstieg und einer im deutschen Fußball noch nie dagewesenen Transfersperre.

Christian Keller hat stürmische Zeit beim FC hinter sich

Keller ist daher im Umfeld nicht unumstritten, wird er doch von zahlreichen Fans als einer der Hauptverantwortlichen für den sportlichen Abstieg von einem Conference-League-Klub zu einem Zweiligisten ausgemacht – auch, weil der Großteil seiner Transfers überhaupt nicht einschlug.

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Aktuell schlägt das Pendel allerdings wieder in seine Richtung aus. Im Sommer überzeugte er zahlreiche Leistungsträger – trotz Ausstiegsklausel – vom Verbleib beim FC. Dazu holte er in Gerhard Struber (47) einen Trainer, der den FC sofort wieder zurück in die Bundesliga führen soll.

Die Mission Wiederaufstieg ist in vollem Gange. Nach einem turbulenten Saisonstart und einem ungemütlichen Herbst-Gewitter ist der FC mittlerweile voll auf Kurs und konnte auf den letzten Drücker sogar die Herbstmeisterschaft eintüten.

1000 Tage und schon so viel passiert – und wie blickt Keller, der kürzlich erst seinen Vertrag am Geißbockheim bis 2026 verlängert hat, selbst auf die äußerst herausfordernden zweieinhalb Jahren zurück? „Also die 1000 Tage sind wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass die Schläfen immer grauer werden“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Er führt aus: „Aber natürlich ist dieses Weihnachten angenehmer als letztes. Das war nicht schön, was da kurz vor den Festtagen alles passiert ist. Steffen Baumgart als verdienten Trainer zu verabschieden, plus die Transfersperre hinnehmen zu müssen, plus schlechter Tabellenplatz. Da ist es jetzt weitaus angenehmer.“

Er weiß aber auch, dass die Herbstmeisterschaft nur eine schöne Momentaufnahme ist und der FC noch einen ganz langen Weg vor sich hat. Der Abstand auf Platz neun beträgt magere fünf Punkte und das neue Jahr startet direkt mit dem Kracher beim HSV.

„Es liegen viele Aufgaben vor uns. Wir sind auch nicht in der Liga, in der wir eigentlich spielen wollen. Deshalb halten wir den Ball flach. Aber für den Moment freuen wir uns wirklich.“ Sein persönlicher Auftrag für den Winter ist klar: Er muss auf dem Transfermarkt nachlegen, um dem Kader die nötige nötige Breite für den Aufstieg zu verleihen.