Der Hamburger SV lässt Punkte liegen, der Verfolger wurde distanziert. Beim 1. FC Köln haben sie nach dem 2:1 in Paderborn reichlich Selbstvertrauen getankt.
Big Points in PaderbornWar das ein Schlüssel zum FC-Aufstieg? „Die Punkte fühlen sich schon anders an“
Viele Fans hatten längst ihre Oberkörper entblößt – nackter Wahnsinn in Paderborn! Als dann nach Schlusspfiff die Mannschaft vor den Gästebereich kam, wurde intensiv gefeiert.
2:1-Sieg bei Verfolger Paderborn (29. März 2025), der Hamburger SV patzte beim 0:0 gegen Elversberg – so hüpften die Kölner wieder an die Tabellenspitze. 50 Punkte hat der FC nach 27 Spieltagen gesammelt, dahinter folgt der HSV mit 49 Zählern und Kaiserslautern mit 46. Der SC Paderborn hat als Vierter 45 Punkte auf dem Konto.
1. FC Köln besteht trotz zahlreicher Ausfälle in Paderborn
Waren die Big-Points beim Verfolger der Schlüssel zum FC-Aufstieg? Was den Kölnern noch mehr Schub geben sollte, ist die Tatsache, dass Trainer Gerhard Struber (48) auf etliche Stammkräfte verzichten musste. Damion Downs, Linton Maina, Timo Hübers, Dejan Ljubicic, Jusuf Gazibegovic – sie alle fehlten angeschlagen, verletzt oder gesperrt.
Doch der FC konnte in Paderborn trotzdem überzeugen, am Ende mischten auch die Youngster Neo Telle (19) und FC-Debütant Mikail Özkan (22) mit. Siegtorschütze Denis Huseinbasic (23) sagte nach dem Erfolg: „Ich glaube, dass das ganze Team gepusht war wegen der verletzten Spieler. Das Teamgefüge ist so stark, wir wollten auch für die verletzten und kranken Spieler diesen Sieg holen und weiter in der Tabelle klettern.“
Denis Huseinbasic fordert nun, dass alle dran bleiben: „Wir müssen jede Woche unsere Leistung auf den Platz bringen. Und wenn wir das jede Woche genauso schaffen, dann ist vieles möglich in der Saison.“
Torhüter Marvin Schwäbe (29, entschärfte einen Elfmeter) will den Paderborn-Schwung nun auch in die restlichen sieben Spiele nehmen: „Jeder Dreier in einem direkten Duell um den Aufstieg oder um die vorderen Plätze ist wichtig. Das sind natürlich Topspiele, das sind Big Points, ganz klar. Aber da dürfen wir nicht abreißen lassen, auch nächste Woche gegen Berlin zu Hause zum Beispiel. Wenn die weiter unten stehen, sind es trotzdem Big Points, wenn wir am Ende die drei Punkte mitnehmen, weil wir sie unbedingt brauchen.“
Coach Struber ist jedenfalls angetan, wie die Mannschaft die zahlreichen Ausfälle kompensiert hat und wie sie mit dem Rückstand umgegangen ist. Erst zum zweiten Mal in dieser Zweitligasaison konnte der FC einen Rückstand noch in einen Sieg umdrehen. „Der gemeinsame Einsatz war das Ticket für den Sieg. Es macht mich richtig stolz, wie die Jungs mit den Hürden in diesem Spiel umgegangen sind“, so Struber.
Er bewertete den Auswärtssieg in Paderborn dann auch besonders: „Logisch betrachtet sind die drei Punkte nicht mehr wert, wie in jedem anderen Spiel. Aber inhaltlich muss man schon sagen, wir haben drei Punkte beim SC Paderborn geholt, wo alle wissen, dass die auch nichts gegen den Aufstieg hätten. Das gibt uns natürlich schon einen Auftrieb. Die Punkte fühlen sich schon anders an, als Punkte gegen möglicherweise einen anderen Gegner.“
Das Kölner Restprogramm im Aufstiegskampf:
- Köln - Hertha (Samstag, 5. April, 20.30 Uhr)
- Fürth - Köln (Freitag, 11. April, 18.30 Uhr)
- Köln - Münster (Sonntag, 20. April, 13.30 Uhr)
- Hannover - Köln (Sonntag, 27. April, 13.30 Uhr)
- Köln - Regensburg (Samstag, 3. Mai, 20.30 Uhr)
- Nürnberg - Köln (Freitag, 9. Mai, 18.30 Uhr)
- Köln - Kaiserslautern (Sonntag, 18. Mai, 15.30 Uhr)
Doch am Ziel ist Köln noch lange nicht, das weiß auch der Trainer: „Wir wissen aber auch, dass der Weg noch ein langer und schwieriger ist – in dieser Liga immer auch steinig.“ Aber in Paderborn hat der FC gezeigt, dass er Steine beiseite räumen kann …