Seit Wochen betonen die Verantwortlichen beim 1. FC Köln, dass ihr junges Team lernen muss. Beim 2:0 gegen Ulm gab es gleich mehrere wichtige Erkenntnisse.
„Schlüssel, den wir drehen müssen“Ärger nach Rot! Struber rüttelt Spieler wach und zieht Fazit
„Das nehmen wir mal so mit“, sagte Gerhard Struber (47) treffend in den Katakomben beim Gang in die Kabine. Nach dem 2:0 gegen den SSV Ulm am Samstag (5. Oktober 2024) pustete der Coach des 1. FC Köln erstmal kräftig durch.
Der Sieg war eher zähe Kost, aber Struber gefiel es, dass er diesmal kein Spektakel abmoderieren musste: „Wir waren in unserem Setting restriktiver als zuletzt. Das hat uns zu den drei Punkten geführt – und, was uns besonders wichtig war, zu einem zu null. Die Bedeutung dieser drei Punkte war für uns schon in Anbetracht der Tabelle sehr, sehr wichtig.“
1. FC Köln gegen Ulm: Struber ärgert sich über Intensität nach Rot
Doch der Erfolg hing zwischenzeitlich auch am seidenen Faden. Struber ärgerte sich, denn nachdem Max Brandt in der 21. Minute Rot gesehen hatte, schalteten die FC-Jungs einen Gang zurück: „Bis zur Roten Karte für Ulm waren wir sehr dominant. Dann haben wir unsere Intensität verändert – in eine Richtung, die mir nicht so gut gefallen hat. Da merkt man dann ganz schnell: Wenn bei uns die Intensität zurückgeht, dann lässt unsere ganze Spielspannung nach.“
In der Pause hat er seine Jungs deutlich darauf hingewiesen und wachgerüttelt. Erst dann kam die Zufriedenheit zurück: „Wir waren in der zweiten Halbzeit intensiver drin. Wir waren smart, haben keine Torchancen zugelassen. Unsere Intensität hat uns auch zum zweiten Tor geführt.“
Der Coach zieht ein klares Fazit nach dem Ulm-Sieg des FC: „Wir waren sicherlich stabiler, aber gleichzeitig hat es uns einmal mehr gezeigt, wenn wir die Intensität auf einem guten Level auf die Piste bringen, dann tut sich fast jeder Gegner sehr schwer gegen uns. Das ist der Schlüssel, den wir drehen müssen, um am Ende zu drei Punkten zu kommen.“
Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) war auch froh, dass seine Mannschaft die Ernte eingefahren hat: „Das war definitiv kein Spektakel. Es war von der Tribüne aus nicht so schön anzusehen wie vielleicht das ein oder andere zuvor. Aber am Schluss steht ein hochverdienter Sieg.“
Dass kein Schönheitspreis gewonnen wurde, findet Keller gar nicht schlimm: „Ich würde es in die Kategorie Arbeitssieg einordnen. Das ist wichtig für uns, dass wir das auch mal hinbekommen und eine bessere Balance im Spiel drin haben. Das ist dann zwar nicht immer so schön anzusehen, aber es war erfolgreich. Das ist am Schluss entscheidend.“
Keller sieht trotzdem noch viel Potenzial nach oben: „Wir wissen genau, dass es nicht unsere beste Leistung war.“ Doch jetzt geht man beim FC erstmal mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause. Mit zwölf Punkten nach acht Spieltagen hält man Kontakt zur Spitzengruppe. Am 18. Oktober geht es weiter mit dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 (18.30 Uhr).