Nachdem der 1. FC Köln im Derby gegen Borussia Mönchengladbach einen wichtigen Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelandet hat, will keiner der Kölner Verantwortlichen den Ernst der Lage verkennen.
„Druck auf dem Propeller“Baumgart kämpft mit Tränen – FC-Ansage nach Derby-Befreiungsschlag
Spürbar groß war die Last, die Steffen Baumgart (51) nach dem 3:1-Derby-Erfolg über Borussia Mönchengladbach von den Schultern gefallen ist. Sichtlich gerührt, den Tränen nahe, genoss der Trainer den ersten Saisonsieg des 1. FC Köln – ausgerechnet im Derby gegen Borussia Mönchengladbach.
„Man hat mir schon angesehen, dass eine gewisse Erleichterung da war, dieses Spiel zu gewinnen“, gab der gebürtige Rostocker im Anschluss an das emotionale Spiel am Sonntagnachmittag (22. Oktober 2023) zu.
Kölner Derbysieg sorgt für große Erleichterung
Damit war Baumgart bei weitem nicht alleine. Auch Lizenzbereichsleiter Thomas Kessler (37) schien erleichtert und offenbarte: „Vorher war schon ordentlich Druck auf den Propellern. Das ist aber klar, wenn du mit einem Punkt startest und jetzt ein Heimspiel gegen Gladbach hast; eine Mannschaft, die wir schlagen können, so wie wir uns einordnen. Da ist natürlich Druck da, aber die Jungs haben es sehr gut gemacht.“
„Die Jungs“ feierten den Derbysieg ausgelassen, ließen sich von der Südkurve hochleben. Die Freude über den ersten Heimsieg seit über fünf Monaten war gewaltig. Luca Waldschmidt (27) erklärte: „Es tut gut. Wir nehmen das Gefühl mit.“
Doch wer bei den FC-Akteuren überschwängliche Euphorie erwartet hatte, sah sich getäuscht. Florian Kainz (30) reflektierte: „Man muss einerseits sagen, es war ein extrem wichtiger Sieg, weil es ein Derby war. Für die Fans, für uns als Mannschaft, für das Trainerteam. Andererseits muss man aber auch sagen, wir haben vier Punkte. Wir sind auf Platz 16 und werden, so wie wir unseren Trainer kennen, das Spiel genauso analysieren.“
Der angesprochene Steffen Baumgart merkte ebenfalls an: „Trotzdem ist das auch erst ein Anfang. Wir haben vier Punkte und hinken der Situation immer noch hinterher.“
FC-Tenor: Bloß nicht überschwänglich werden
Fast auf Dauerschleife betonten Baumgart, Kessler und Geschäftsführer Christian Keller (44), nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Leistung zu bewerten. Die war zwar nicht immer so wie gegen Gladbach, aber immerhin besser als es der Tabellenplatz 18 offenbarte. Zumal die Kölner vornehmlich gegen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte spielten.
Neben den so wichtigen drei Punkten gibt der Sieg den Kölner Verantwortlichen vor allem Vertrauen in den häufig beschrieben „eigenen Weg“.
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Thomas Kessler ordnet ein: „Wir haben vier Punkte, da braucht sich keiner zurücklehnen. Es war vorher nicht so dramatisch, dass wir schon abgestiegen waren und jetzt sind wir auch nicht gerettet. Wir haben einen langen Weg vor uns.“
Zwar war der Befreiungsschlag im Derby wichtig, doch gilt es für die Kölner nachzulegen. Nach dem schwierigen Auswärtsspiel bei RB Leipzig am Samstag (28. Oktober, 18.30 Uhr) und dem Pokalspiel in Kaiserslautern (31. Oktober, 20.45 Uhr) geht es für den FC in zwei Abstiegsduelle gegen Augsburg (4. November, 15.30 Uhr) und Bochum (11. November, 18.30 Uhr). Erst dort können die Baumgart-Profis beweisen, wie viel der Derby-Befreiungsschlag wirklich wert ist.