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„Müssen nichts schönreden“Krisenmodus beim FC: Baumgart nimmt Führungsspieler in die Pflicht

Steffen Baumgart spricht nach dem Training des 1. FC Köln.

Steffen Baumgart äußerte sich am 26. September 2023 zur FC-Situation.

Nach dem verpatzten Start in die neue Bundesliga-Spielzeit schaltet Steffen Baumgart beim 1. FC Köln in den Krisenmodus. Gefragt sind jetzt vor allem seine Führungsspieler.

von Felix Stollenwerk  (sto)

Dem 1. FC Köln ist der Saisonstart missglückt. Darüber herrscht spätestens nach der bitteren 1:2-Niederlage bei Werder Bremen am vergangenen Samstag (23. September 2023) Gewissheit.

Am Geißbockheim schalten die FC-Verantwortlichen nun in den Krisenmodus. Trainer Steffen Baumgart (51) arbeitete die Werder-Pleite sowie den missglückten Auftakt in die neue Spielzeit bereits mit seinem Trainerteam auf, am Mittwoch folgt eine „längere Analyse“ mit der Mannschaft.

1. FC Köln und Steffen Baumgart im Krisenmodus

Doch schon nach dem Training am Dienstag (26. September) wurde der Trainer deutlich: „Es ist nichts positiv. Die Ergebnisse sind nicht positiv. Da müssen wir auch nichts schönreden. Jetzt können wir dieses Wort Krise durchaus benutzen, weil am Ende hast du aus fünf Spielen einen Punkt und das ist nicht prickelnd. Das ist einfach so. Ich weiß nicht, ob das Wort Krise das richtige ist, aber wir sind zumindest dicht dran.“

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Derzeit stehen die Kölner auf dem Relegationsplatz, liegen nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Aufsteiger Darmstadt 98 und dem derzeitigen Schlusslicht Mainz 05.

„Das sage ich zwar sehr ungern, aber ich glaube, dass wir momentan in der Situation sind, dass wenn etwas nicht so läuft, dass wir schnell aus den Abläufen rauskommen, die uns eigentlich stark machen. Das hat dann vielleicht auch etwas mit dem Kopf zu tun. Wir hinken der Sache schon ein bisschen hinterher“, zeigte Baumgart die ungünstige FC-Lage klar auf und mahnte: „Wenn eine Sache nicht gelingt, kann das nicht wie ein Dominostein sein.“

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Zwar sei es logisch, „dass die Jungs nicht vor Selbstvertrauen strotzen, aber es nützt ja nichts“, erklärte Baumgart weiter. „Wenn du Selbstvertrauen haben willst, musst du dreimal vorbeilaufen, wenn es zweimal nicht geklappt hat. Die Wahrscheinlichkeit wird nämlich nicht größer, wenn du es gar nicht mehr machst. Es geht darum, den Jungs Sicherheit zu geben“, so der gebürtige Rostocker.

Baumgart fordert seine Führungsspieler

Die Devise des 51-Jährigen lautet weiterhin, sich nicht unterkriegen zu lassen: „Ich habe öfter mal so eine Situation gehabt, dass ich gegen die Wand gelaufen bin und die Wand hat sich nicht geöffnet. Dann habe ich so lange weitergemacht, bis die Wand sich geöffnet hat. Ich hoffe, dass sie sich rechtzeitig öffnet. Bevor ich in die Situation komme zu Zweifeln, marschiere ich doch einfach weiter und versuche Lösungen zu finden.“

Mit Baumgart marschieren – und vor allem vorangehen – sollen seine Führungsspieler. Dass etwa Damions Downs (19), der in Bremen kurz vor Schluss beim Debüt den Ausgleich auf dem Kopf hatte, oder andere FC-Talente nun als Hoffnungsträger hervortreten, hält Coach Baumgart für nicht zielführend.

„Wenn wir jetzt die Hoffnung auf 19-jährige A-Jugendliche legen, dann wird es schwierig. Jetzt müssen die ran, die dann auch die Erfahrung haben. Wir sollten nicht die Strohhalme greifen, die die kleinsten sind, sondern die, die auf dem Platz sind. Da greife ich lieber die Strohhalme, die ein bisschen dicker sind“, forderte der FC-Trainer unmissverständlich seine Führungsspieler.

Gemeint sind damit vor allem FC-Kapitän Florian Kainz (30), sowie Davie Selke (28), Dejan Ljubicic (25), Benno Schmitz (28) und Luca Waldschmidt (27). Gemeinsam sollen sie den FC aus der derzeit misslichen Lage führen. Klar ist, dass das bei den künftigen Aufgaben gegen Stuttgart (3. Platz) und Leverkusen (2. Platz) aber nicht einfacher wird.