Der 1. FC Köln musste am 28. Spieltag der 2. Liga eine 0:1-Niederlage gegen Hertha BSC einstecken. Dabei kam es für die Mannschaft von Gerhard Struber zu einem Novum in dieser Saison.
„Trömmelche trommelt normalerweise“Das gab’s unter ihm noch nie: Struber hadert nach FC-Novum

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Tim Lemperle vergab gegen Hertha BSC die wohl dickte Torchance für den 1. FC Köln (5. April 2025).
Der 28. Spieltag der 2. Bundesliga lief eigentlich genau nach dem Geschmack des 1. FC Köln ab – wenn da nicht das eigene Spiel gewesen wäre.
Denn die Mannschaft von Gerhard Struber konnte die Patzer von Kaiserslautern und Paderborn nicht nutzen, verpassten es, den Vorsprung auf den Relegationsrang auf satte sieben (!) Punkte auszubauen.
FC-Bosse hadern mit Chancenverwertung
Während der Hertha ein genialer Moment vom einstigen FC-Wunschspieler Fabian Reese ausreichte, um die drei Punkte zu entführen, haderte der FC mit der eigenen Chancenverwertung.
„Sicherlich haben wir es gegen eine irgendwann sehr tief verteidigende Hertha nur bedingt geschafft, uns klare Torchancen herauszuspielen. Drei hatten wir dennoch“, sagte Christian Keller.
Dabei spielte der FC-Boss auf den Volley von Luca Waldschmidt an, den Hertha-Torwart Tjark Ernst sensationell aus dem Eck fischte. Die Topchance von Tim Lemperle, die er vor ein paar Monaten so freistehend locker gemacht hätte, und den letzten Abschluss des Spiels aus spitzem Winkel von Damion Downs.
„Wir haben hochkarätige Chancen herausgespielt, wo das ,Trömmelche‘ normalerweise schon zu trommeln anfängt“, ärgerte sich Gerhard Struber in Anlehnung an die Torhymne über die vergebenen Möglichkeiten. So stand am Ende vorne die Null, was ein Novum in dieser Saison ist.
Denn erstmals gelang dem FC unter dem Österreicher kein Heimtor, in zuvor 15 von 15 Pflichtspielen im Rhein-Energie-Stadion hatte es immer mindestens einmal gescheppert. Das letzte Mal, als das Trömmelche nicht getrommelt hatte, war am 4. Mai 2024 beim 0:0 gegen den SC Freiburg.
Knapp elf Monate später folgte nun die Saisonpremiere zur Unzeit. „Es muss halt einer rein gegen einen Gegner mit dieser Qualität“, befand Keller. Coach Struber haderte ebenfalls mit der Effizienz, wünschte sich hinterher mehr Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit in der einen oder anderen Situation.
„Wenn die Jungs Verantwortung für das Toreschießen übernehmen wollen, dann ist es wichtig, dass sie sich etwas zutrauen. Ich will den Jungs Freiheiten geben und ihrer Kreativität freien Lauf lassen, aber wir wollen effizient bleiben.“