Chance endgültig verpasst?Gar nicht mehr im Kader: FC-Stürmer kassiert nächsten Derby-Denkzettel

1. FC Köln, Training, von links: Steffen Baumgart, Sargis Adamyan (1. FC Köln), 18.10.2023, Bild: Herbert Bucco

Bislang keine erfolgreiche Zusammenarbeit. Steffen Baumgart (li.) und Sargis Adamyan (re.) im FC-Training am 18. Oktober 2023.

Die verbesserte Personalsituation beim 1. FC Köln war ein Schlüssel zum Derbysieg über Borussia Mönchengladbach. Für einen FC-Stürmer gilt es nun, sich wieder ganz hinten anzustellen.

Große Derby-Euphorie beim 1. FC Köln! Beim 3:1-Befreiungsschlag über Borussia Mönchengladbach sammelte die FC-Mannschaft neuen Mut im Abstiegskampf, holte sich nach dem Spiel wohlverdienten Applaus von den Rängen und tankte neues Selbstvertrauen.

Einer, dem die wohltuende Derby-Erfahrung verwehrt blieb, war FC-Stürmer Sargis Adamyan (30). Er stand nicht im Kader und bekam damit, zum wiederholten Male, einen echten Derby-Denkzettel verpasst.

1. FC Köln: Sargis Adamyan spielt kaum noch eine Rolle

Denn Adamyan verpasste das Gladbach-Spiel nicht aufgrund von einer Verletzung, sondern aus Leistungsgründen. Schon in der abgelaufenen Saison strich Trainer Steffen Baumgart (51) den Stürmer zum Derby-Rückspiel aus dem Kader.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Die verbesserte Kölner Personalsituation zwingt Baumgart zu Härtefällen. Für Adamyan bedeutet das immer mehr Konkurrenz: zur kommenden Woche soll auch Offensiv-Hoffnung Jan Thielmann (21) wieder auf die Bank zurückkehren, der Kampf um die Kaderplätze verschärft sich noch einmal.

In der Offensiv-Hierarchie muss sich Adamyan nun wohl gemeinsam mit FC-Grieche Dimitris Limnios (25) ganz unten einordnen. Dabei deutete Adamyan zu Saisonbeginn seine Qualitäten zumindest ansatzweise immer wieder an.

Der Armenier absolvierte eine ordentliche Vorbereitung mit zwei Testspieltreffern und erweckte die Hoffnung, die Erwartungen als Königstransfer der Saison 2022/23 im zweiten Anlauf erfüllen zu können.

Auch Sportboss Christian Keller (44) war zuversichtlich: „Als ich ihn aus der 4. Liga zu Regensburg geholt habe, verlief sein Start genauso. Ich bin zuversichtlich, dass seine Leistung ab dem neuen Jahr in die gewünschte Richtung gehen wird.“

Trotz privatem Glück: Adamyan überzeugt zu selten

Nachdem Adamyan dank der Geburt von Sohn Levi mit Influencerin und Ehefrau Anna privat auf Wolke sieben schwebt, standen die Zeichen äußerst gut. Hinzu kam sein wichtiges Tor im DFB-Pokal beim VfL Osnabrück in der Verlängerung.

Doch der Saisonstart in der Bundesliga zeigte, wie sehr der Stürmer weiterhin mit dem Baumgart-System fremdelt. Adamyan verpasste es, die zwischenzeitlich angespannte Personallage am Geißbockheim zu seinen Gunsten auszunutzen, verbuchte lediglich einen unfreiwilligen Assist gegen Wolfsburg.

Nachdem er gegen Stuttgart und Leverkusen jeweils 90 Minuten auf der Bank geschmort hatte, wurde er von Nationaltrainer Oleskandr Petrakow (66) nicht einmal mehr zu den EM-Qualifikationsspielen der armenischen Nationalmannschaft im Oktober eingeladen.

Angesichts des Derby-Denkzettels dürfte Adamyan in den kommenden Wochen wohl kaum Chancen auf Spielpraxis haben. Eine vorzeitige Beendigung des Transfermissverständnisses dürfte im Zweifel aber nur infrage kommen, falls dem 1. FC Köln keine Transfersperre durch den Internationalen Sportgerichtshof (Cas) verhängt wird.