„Lieber FC, was soll ich sagen?“Ex-Köln-Profi beendet Karriere mit emotionaler Liebeserklärung

Christian Clemens reckt im FC-Trikot die Faust in den Himmel.

Christian Clemens (hier am 15. April 2019) hat am Dienstag seine aktive Fußballer-Karriere beendet.

Fast 16 Jahre spielte er seiner Laufbahn für den 1. FC Köln – jetzt hat Christian Clemens seine Karriere beendet. In seinem Statement richtet er sich auch noch mit einer Liebeserklärung an den FC.

von Tobias Schrader (tsc)

Ein Ex-FC-Spieler beendet seine Karriere! Am Dienstagnachmittag (16. Juli 2024) teilte Christian Clemens (32) mit, seine aktive Laufbahn als Fußballer zu beenden – und fand dabei emotionale Worte vor allem für den 1. FC Köln.

„Liebe Freunde, nach 14 Jahren als Fußballprofi gebe ich heute mein Karriereende bekannt“, begann der Flügelflitzer sein Statement auf seinem Instagram-Account. Dazu hatte er eine Collage gepostet, auf denen er in den Trikots seiner Ex-Klubs 1. FC Köln, Schalke 04, Mainz 05, Darmstadt 98, Lechia Gdansk und des 1. FC Düren trug.

Christian Clemens über 1. FC Köln: „Für dich hat sich jeder Schweißtropfen“

„Ich bin unfassbar dankbar und auch ein bisschen stolz auf das Erreichte. Es war eine wilde Zeit mit vielen Höhen und einigen Tiefen. Ich werde immer gerne auf die Zeit als Aktiver zurückblicken. Der Fußball hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin“, schrieb Clemens weiter.

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Dazu dankte er seiner Familie, seinen Freunden und seinem Berater und natürlich seinen zahlreichen Ex-Teamkollegen, -Trainern, -Teambetreuern und sonstigen Wegbegleitern. Vor allem dankte er aber auch den „Fans, die den Sport so besonders machen! Danke dass ihr mich auf dieser geilen Reise begleitet habt!“

Die längste Zeit seiner Karriere verbrachte Clemens in seiner Geburtsstadt Köln. Beim SC Weiler-Volkhoven begann er in der Kindheit mit dem Kicken, kam bereits im Alter von neun Jahren in die Jugend des 1. FC Köln.

Am Geißbockheim wurde er zum gestandenen Profi, wechselte 2013 zum FC Schalke 04 und kam 2017 zurück zu seinem FC. Inklusive Jugend trug Clemens, dessen Karriere von einigen schweren Verletzungen geprägt war, fast 16 Jahre das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust, absolvierte dabei 150 Pflichtspiele und erzielte 19 Tore (plus 21 Vorlagen).

Darum wurde es in seinem Statement auch so richtig emotional, als es um seinen Herzensklub ging: „Lieber FC, was soll ich sagen? Du bes e Jeföhl! Ich liebe dich! Als kölsche Jung so viele Jahre, von klein auf, für dich gespielt zu haben war einfach nur weltklasse und immer ein großer Traum von mir! Den Geißbock auf der Brust habe ich mit viel Stolz, Ehre und großer Freude getragen. Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen. Für dich hat sich jeder Schweißtropfen, jede Träne und jedes Glücksgefühl gelohnt. Diese Emotionen die du in der Stadt bei den Menschen auslöst ist unfassbar! Bitte komm schnell wieder dahin wo du hingehörst, in die 1. Liga!“

Ein paar Zeilen widmete er auch Schalke (wo er vier Champions-League-Spiele absolvierte), Mainz, Darmstadt und Gdansk: „Bin sehr stolz ein Teil von euch gewesen zu sein!“ Aber auch an Düren, seiner letzten Karriere-Station in der Regionalliga West, widmete er ein paar Worte: „Danke auch an den 1. FC Düren für die tolle Zeit am Ende. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.“

Der 1. FC Köln postete wenig später ebenfalls Bilder von Clemens im FC-Trikot und schrieb zu Clemens’ Entscheidung: „Heute hat unser ehemaliger Spieler und ein riesiger Effzeh-Fan seine Profikarriere beendet! Vom Jungbock bis zum gestandenen Spieler mit dem Geißbock auf der Brust. Unvergessen bleiben deine direkt verwandelte Ecke und viele Momente der Freude! Der FC wünscht dir alles, alles Gute für deine Zukunft, Chrille!“

Clemens freue sich nun auf die Zeit nach seiner Karriere. Ausgesorgt hat er durch seine Profi-Laufbahn allerdings nicht, wie er bereits vor knapp zwei Monaten verriet.

In einem Youtube-Interview verriet Clemens, dass er nach seiner Karriere noch arbeiten gehen müsse: „Mein Ziel war es immer, das Geld für meine Familie zu verdienen. Uns geht es gut und wir haben ein sehr schönes Haus. Es ist nicht so, dass nichts mehr auf der Bank liegt, aber Fakt ist, dass ich noch arbeiten gehen muss. Ich habe ein schönes Leben gehabt, Fakt ist aber auch, dass ich das jetzt ein bisschen zurückschrauben muss.“