Das Achtelfinale ist im Sack, doch noch wichtiger wäre der Aufstieg. Bekommt Trainer Gerhard Struber mit dem 1. FC Köln noch die Kurve in der 2. Liga?
Die AufstiegsrechnungBekommt Struber noch die Kurve? So viele Punkte reichen für das große Ziel
Der 1. FC Köln hat mit dem 3:0-Erfolg über Bundesligist Holstein Kiel das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Der Sieg spült rund eine Million Euro in die Kölner Kassen und sollte Auftrieb nach zuletzt schwachen Leistungen in der 2. Liga geben.
Am Samstag (2. November 2024, 20.30 Uhr, Sport1 und Liveticker auf EXPRESS.de) muss der 1. FC Köln nun dringend nachlegen. Auch, damit das Ziel „schnellstmöglicher Aufstieg“ realisierbar bleibt.
Aufstiegsrennen: Klopp schrieb mit Mainz Geschichte
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Kölner nun eine Serie hinlegen müssen, um den Stotterstart wiedergutzumachen. Nach zehn Spielen hat der FC nur zwölf Punkte auf dem Konto und damit einen Schnitt von 1,2 Zählern pro Partie.
Der Ex-Kölner Matthias Scherz (52) weiß: „Wenn man aufsteigen will, braucht man einen Schnitt von zwei Punkten.“ Dann ist man fast sicher wieder in der 1. Liga. Ein Blick in die Historie beweist: Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel reichten durchschnittlich 60,14 Punkte, um auf Rang drei der Tabelle zu landen und damit in die Relegation zu kommen. 66 Punkte reichten am Ende immer, um aufzusteigen oder Dritter zu werden.
2004 stieg der FSV Mainz mit nur 54 Punkten auf – bis heute die geringste Ausbeute, die zum Sprung in die 1. Liga reichte. Trainer war damals Jürgen Klopp (57).
Was bedeutet das für den 1. FC Köln und Trainer Gerhard Struber (47)? Nach zehn Spielen sind zwölf Punkte auf dem Konto. Wenn die Kölner am Ende 54 Punkte haben wollen, müssen in den verbleibenden 24 Partien 42 Zähler gesammelt werden. Das macht einen Punkteschnitt von 1,75. Von den 24 Spielen müssten also beispielsweise elf gewonnen werden, plus neun Unentschieden.
Struber muss also am besten bei der Hertha wieder siegen – ansonsten wird es eng mit dem Aufstieg und auch eng für ihn als FC-Trainer. Mit RB Salzburg holte Struber in der Spielzeit 2023/24 in 24 Ligaspielen im Schnitt 2,21 Punkte – er wurde allerdings Ende April entlassen, weil alle Saisonziele verpasst wurden. Salzburg scheiterte im Pokal-Halbfinale an Sturm Graz. Die Grazer holten dann auch Mitte Mai die Meisterschaft, die in den zehn Jahren zuvor immer an RB ging.
Bei RB New York erreichte Struber von 2021 bis 2023 in 79 Spielen der Major League Soccer einen Schnitt von 1,39 Punkten. Beim FC Barnsley waren es zuvor in der englischen Championchip in 34 Spielen 0,83 Zähler im Schnitt.
Hier könnt ihr die FC-Noten nach dem Pokalspiel sehen:
In der Saison 2019/20 war Struber Coach in der österreichischen Liga beim Wolfsberger AC und kam in 14 Spielen auf einen Schnitt von 1,93. Davor war er beim RB-Farmteam FC Liefering in der 2. Liga Coach. Sein Punkteschnitt damals nach 15 Partien: 1,27.
Man kann jetzt schon sagen: Nach den zuletzt schwachen Ergebnissen mit dem FC muss sich Struber mit seiner Mannschaft schon extrem strecken, um das Aufstiegsziel noch verwirklichen zu können. Unmöglich ist es aber nicht.
Struber hat beim Sieg gegen Bundesligist Kiel gesehen, dass seine Jungs es draufhaben: „Das war eine sehr gute Energie und eine sehr gute Überzeugung meiner Jungs. Wir haben uns konzentriert vorbereitet, es war wichtig, das sauber auf den Platz zu bekommen.“ In der Liga muss es nun so weitergehen …