Erschöpft in der KriseFC-Coach Baumgart spricht über Stammtisch-Parolen: „So ist es ja nicht“

Trainer Steffen Baumgart (1. FC Köln) jubelt.

Ein Mix aus Jubel und Erleichterung: FC-Trainer Steffen Baumgart freut sich am 1. Dezember 2023 über den 1:0-Sieg in Darmstadt.

Es war schon immer so: Rund um den 1. FC Köln diskutiert jeder gerne mit. Und so mancher meint, dass er es als Trainer besser machen könnte. FC-Coach Baumgart äußerte sich nun zu Stammtisch-Parolen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Man konnte Steffen Baumgart die Erleichterung ansehen. Das 1:0 bei Darmstadt 98 am 1. Dezember 2023 nahm etwas Druck vom Kessel. Am Samstag gestand der Trainer, dass es nun auch mal schön sei, das restliche Fußball-Wochenende vom Sofa aus betrachten zu können.

Beim 1. FC Köln sind erstmal ein paar freie Tage angesagt – die Profis beginnen erst wieder am Dienstag, 5. Dezember, mit der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (Sonntag, 10. Dezember, 17.30 Uhr).

Steffen Baumgart: „Die Erlösung ist noch weit weg“

Nach den drei Punkten in Darmstadt öffnete der Trainer seine Seele: „Eine gewisse Erleichterung ist da, aber eine Erlösung ist das bei weitem nicht. Wer das Spiel gesehen hat, der weiß, dass vieles noch nicht so läuft, wie wir es uns vorstellen. Nach langer Zeit haben wir mal wieder ein Auswärtsspiel gewonnen, ja überhaupt ein Spiel gewonnen. Aber die Erlösung ist noch weit weg.“

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Am Samstagmorgen gab es eine kleine Regenerations-Einheit am Geißbockheim, bis Dienstag haben die Profis nun frei. Da ist auch mal mentale Erholung angesagt. Denn die Kölner Krise hat den Spielern und auch Baumgart zugesetzt. Der FC-Tross erschöpft in der Krise – jetzt heißt es schnell Kraft tanken vor dem nächsten Abstiegs-Krimi gegen Mainz.

Baumgart erklärte am Samstag gegenüber ARD, wie belastend die Situation ist: „Ich habe immer das Gefühl, wenn Leute über uns Kommentare abgeben oder sich am Stammtisch unterhalten, dass wir das alles so aus der Hand schütteln sollten. So nach dem Motto: Das gehört einfach dazu und damit muss man umgehen. Aber so ist es ja nicht.“

Köln im Tabellenkeller, die Nerven angespannt, es läuft nicht so rund, wie man es möchte – da ist es nicht so einfach, den Schalter umzulegen. Denn Abstiegskampf macht etwas mit den Beteiligten.

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Baumgart sagt: „Wir leben schon mit der Situation und machen uns viele Gedanken. Nicht nur ich, ich glaube die Spieler auch.“

Dann versuchte er zu erklären, warum er in Darmstadt an der Seitenlinie etwas ruhiger wirkte als man es von ihm kennt: „Ich kann nicht beschreiben, warum es in dem Spiel ruhiger war. Es gibt Situationen da fällt es dir leichter und Situationen wo du nachdenklicher bist. Ist ja nicht so, dass ich nicht mit Energie dabei war oder geschlafen habe. Ich merke, dass für mich eine Negativ-Situation genau so im Kopf drin ist, wie bei anderen auch. Und dann versucht man damit umzugehen und das Beste rauszufinden. Da war es mal ruhiger, aber ich glaube, dass die Energie immer noch da ist und da war.“