Zweifel an Keller-AussageWeitere Ausstiegsklauseln enthüllt: FC droht der Ausverkauf

Christian Keller nach der Niederlage in Heidenheim.

Christian Keller (hier am 18. Mai 2024) muss mit dem 1. FC Köln den bitteren Gang in die 2. Liga antreten.

Dem 1. FC Köln droht nach dem Abstieg in die 2. Liga ein Personal-Chaos auf allen Ebenen. Die Mannschaft droht in alle Einzelteile zu zerfallen. Denn sieben Stammspieler verfügen über eine Ausstiegsklausel.

von Jürgen Kemper  (kem)

Der 1. FC Köln steht nach dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte vor einem Scherbenhaufen. Denn es ist nicht nur unklar, wie es in der Führungsetage weiter geht, sondern auch, wie das Gesicht der Mannschaft in der kommenden Saison aussehen wird.

Christian Keller (45) hatte zwar vor einigen Wochen selbstbewusst betont: „Es sind nicht viele Abgänge möglich im Fall des Abstiegs. Es gibt einige wenige Spieler mit Klauseln, die muss man aber erstmal ziehen.“ Doch diese Aussage steht angesichts der neuesten Enthüllungen gewaltig auf dem Prüfstand.

Florian Kainz vermeidet Bekenntnis zum 1. FC Köln

Denn mittlerweile sind bereits sieben (!) Ausstiegsklauseln durchgesickert. „Einige wenige“ sind vom Sportboss, über dessen FC-Zukunft in den Gremien heiß diskutiert wird, also deutlich untertrieben, zumal es sich dabei ausschließlich um Stammspieler handelt. Jene sieben können den Klub verlassen, wenn entsprechende Angebote eintrudeln, während der FC tatenlos dabei zusehen muss.

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Denn EXPRESS.de kann einen Bericht der „Kölnische Rundschau“ bestätigen, wonach auch Jan Thielmann (21) und Florian Kainz (31) jeweils über einen entsprechenden Passus in ihren Arbeitsverträgen verfügen. Geht der Kapitän von Bord?

Kainz vermied nach der desolaten 1:4-Niederlage in Heidenheim jedenfalls ein klares Bekenntnis zum FC. Er sagte: „Ich habe einen Vertrag für die 2. Liga. Man muss jetzt abwarten, wie es bei mir ausschaut und was für einen Kader wir zur Verfügung haben.“

Dieser könnte in den kommenden Tagen und Wochen – die Ausstiegsklauseln sind nach EXPRESS.de-Informationen bis Mitte Juni gültig – ordentlich gerupft werden. Droht die Mannschaft gar in ihre Einzelteile zu zerfallen?

Klar ist, dass Jeff Chabot (26) das sinkende Schiff als erstes verlassen wird. Sein Wechsel zum VfB Stuttgart soll längst in trockenen Tüchern sein, die Bekanntgabe noch diese Woche erfolgen – Ablöse rund 4,5 Millionen Euro. Der Abwehrchef wechselt zusammen mit Toptalent Justin Diehl (19) ins Schwabenland. Dessen ablösefreier Wechsel wurde bereits am Mittwoch (22. Mai 2024) kommuniziert.

Dazu will Timo Hübers (27) von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen. Chabots Innenverteidiger-Kollege, der sich lange selbst beraten hat, forciert mit seinem Wechsel zur Berater-Agentur „11wins“ einen Sommer-Abschied. Der Verteidiger wähnt sich weiter erstklassig.

Des Weiteren können auch Torhüter Marvin Schwäbe (29), U21-Kapitän Eric Martel (22) und Linton Maina (24) den Verein verlassen, wenn die Klauseln gezogen werden. Das ist zwar längst nicht in Stein gemeißelt, doch Keller wird nun viele wegweisende Gespräche führen müssen, um eine schlagfertige Truppe an den Start zu bringen. Er wird sich dabei auch an seinen Sätzen von vor ein paar Wochen messen lassen müssen.