FC-Legende Toni SchumacherEr berichtet von einem geheimen Torwart-Training

Toni Schumacher sitzt im Deutschen Fußballmuseum auf der Bühne.

Toni Schumacher bei einer Veranstaltung im Deutschen Fußballmuseum am 6. Juli 2022.

Toni Schumacher ging schon früh eigene Wege. In einem Interview blickt er nun zurück auf eine besondere Art des Trainings, das er als junger Torwart heimlich absolvierte.

In den vergangenen Jahren sind die Themen Sportpsychologie und mentale Gesundheit von Athletinnen und Athleten immer mehr in den Fokus gerückt.

In Zeiten von Toni Schumacher (69) war das noch anders – und so war die FC-Legende eine Art Pionier. Schon als 18-Jähriger habe er viel Wert auf das Mentale gelegt, verriet der ehemalige Torwart nun in einem Interview mit dem „Stern“.

Toni Schumacher: „Dachten alle, der spinnt“

Sein Mittel der Wahl: autogenes Training. „Das musste ich damals noch heimlich machen, weil wenn es hieß: Toni Schumacher, Torwart des 1. FC Köln, liegt bei der Psychologin auf der Couch – da dachten alle, der spinnt“, so der Double-Gewinner von 1978 und Europameister von 1980. „Heute haben schon Jugendmannschaften Mentaltrainer: Es reicht nicht mehr, nur die Muskeln zu stärken.“

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Es sei seine große Stärke gewesen, dass er sich immer auf den Punkt konzentrieren konnte, betonte Schumacher. Besonders wichtig war die Konzentration offenbar gegen Karl-Heinz Rummenigge (68). Die Duelle gegen seinen Nationalmannschaftskollegen seien für ihn die härtesten gewesen, so Schumacher.

„Er war ein Weltklassestürmer“, sagte der frühere Vizepräsident des 1. FC Köln über den ehemaligen Star von Bayern München. „Wir haben oft gewettet, um 200 Mark, dass er kein Tor gegen mich schießt. Das wurde nach dem Spiel immer gleich ausgezahlt, und ich glaube, ich hab einen ganz guten Schnitt gemacht.“

Rummenigge erzielte mit dem FC Bayern und Inter Mailand in insgesamt 22 Pflichtspielen gegen den 1. FC Köln mit Schumacher im Tor neun Treffer.

Sein einstiges Markenzeichen ist der „Tünn“ mittlerweile los. Dass Schnäuzer heute wieder in Mode sind, freue ihn trotzdem: „Klar! Heute trage ich aber eine Art Fünftagebart. Meiner Frau gefällt der gut, meiner Tochter auch.“