FC-Legende Toni Schumacher heißt eigentlich mit Vornamen Harald. Bei einer Vorlesung an der Sporthochschule lüftete er nun das Geheimnis, warum ihn alle nur Toni oder „Tünn“ nennen.
Torwart-Legende klärt aufSchumacher verrät, warum ihn alle Toni nennen – so steht er heute zum FC
Die Studierenden staunten nicht schlecht, als Toni Schumacher (70) aus dem Nähkästchen plauderte. Die deutsche Torwart-Legende war am Mittwoch (28. Januar 2025) zu Gast an der Deutschen Sporthochschule in Köln.
Bei der Podiumsdiskussion im Hörsaal 1 folgten die jungen Studentinnen und Studenten den Lippen von Schumacher – es wurde deutlich, aus welchem Holz er geschnitzt war. Toni Schumacher spielte in seiner Karriere trotz zahlreicher Verletzungen, opferte sich auf für den Erfolg. Er wurde Europameister, zweimal Vize-Weltmeister und holte mit dem FC das Double und weitere zwei Pokalsiege.
Harald Schumacher: So kam er wirklich zu seinem Spitznamen Toni
Sein Herz schlug dabei immer für den 1. FC Köln: 422 Spiele hat er für den Klub gemacht. Als er von seinem einzigen Tattoo berichtete, ein F auf dem dicken Zeh (das ist sein persönlicher F-Zeh) gab es Gelächter und tosenden Applaus.
Doch er hatte auch traurige Erlebnisse mit dem FC: Nachdem er 1987 das Enthüllungsbuch „Anpfiff“ herausgebracht hatte, wurde er rausgeworfen. Schumacher tat dies mehr als weh: „Man hat mir ja die rot-weiße Brille vom Kopf gezogen. Wenn ich das Buch nicht geschrieben hätte, wäre ich wahrscheinlich 50 oder 60 Jahre beim 1. FC Köln geblieben.“
Aus dem Publikum durften auch Fragen gestellt werden. Ein Fan wollte wissen, wie er mittlerweile zum FC steht, nachdem er als Spieler rausgeworfen wurde und es keine Aussprache gegeben hatte, ob da etwas in ihm kaputtgegangen sei – schließlich wurde er 2012 ja wieder Vizepräsident im Verein.
Schumacher sagte: „Das sind gute Gedanken, aber das darf man letztendlich nicht zu Ende denken. Was ist der 1. FC Köln? Das sind nicht die Leute, die mich rausgeschmissen haben. Der FC ist viel mehr. Der Verein wird immer besonders sein, mit 140.000 Mitgliedern. Wenn der Platzwart das Licht anmacht, um das Gras zu schneiden, dann sind 20.000 Leute im Stadion. Jedes Spiel ist ausverkauft – das gibt es fast gar nicht mehr in Deutschland. Deshalb ist das was ganz Besonderes.“
Dann wurde er nach seinem Spitznamen Toni (in Köln „Tünn“) gefragt, obwohl er eigentlich Harald heißt. Viele Fans glauben bis heute, dass der Spitzname etwas mit einem seiner Vorgänger und Namensvetter Toni Schumacher (86) zu tun hat, der von 1960 bis 1968 im FC-Tor stand und 1964 erster Bundesliga-Meister mit Köln wurde.
Schumacher klärte nun auf: „Ich heiße richtig Harald Anton Schumacher und der Spitzname von Anton ist Toni. Das hatte nichts mit meinem Vorgänger, dem Held von Liverpool, zu tun.“
Der „Tünn“ führte weiter aus: „Ich bin 1972 zum 1. FC Köln gekommen. Da habe ich gedacht, wie machst du das jetzt mit dem Vorstellen? Da waren ja die ganzen großen Nationalspieler wie Overath und Löhr. Mir kam ein genialer Gedanke: Ich bin zwei Stunden vor dem Training in die Kabine gegangen. Ich musste also nicht reinkommen und jedem guten Tag sagen.“
Schumacher erzählt, was in der Folge passierte: „Dann kam der Wolfgang Overath: ‚Ich bin der Wolfgang, wer bist du denn?‘ Damit hatte ich das Problem schonmal gelöst. Als Heinz Simmet zu mir kam, sagte er: ‚Wir haben schon einen Harald, den Konopka. Ab heute bist du der Tünn‘. Seit Juni 1972 heiße ich also Toni Schumacher.“