Trainer Gerhard Struber hat beim 1. FC Köln auf der linken Seite die Qual der Wahl. Max Finkgräfe hat es im Pokal gegen Hertha richtig gut gemacht.
„Muss nicht immer alles ausplaudern“Struber lacht über Nebelkerzen und gibt FC-Youngster gutes Gefühl
Er ist die Kategorie Spieler, die der 1. FC Köln unbedingt haben und vor allem halten will: jung, talentiert, zielstrebig. Max Finkgräfe (20) hatte zuletzt aber keinen leichten Stand.
Der Linksverteidiger hatte seinen Stammplatz nach einer Verletzung an Leart Pacarada (30) verloren. Beim Pokal-Sieg gegen Hertha gab es am Mittwoch (4. Dezember 2024) dann eine Überraschung: Finkgräfe durfte zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf ran.
1. FC Köln: Struber täuschte alle bei Max Finkgräfe
Für den Youngster ein enorm wichtiges Zeichen, dass sie beim FC voll auf ihn setzen. Sein Vertrag läuft noch bis Juni 2026 – Verlängerung erwünscht!
Für Finkgräfe ist Trainer Gerhard Struber (47) sogar bereit, kleine Notlügen zu verbreiten. Vor dem Pokalspiel zündete der Coach jedenfalls ein paar Nebelkerzen, die einen Startelf-Einsatz von Finkgräfe eigentlich ausschlossen: „Wir haben viele Spieler auf einem ordentlichen Level gesehen. Ich bin nicht der Trainer, der diesen Spielern das Vertrauen entzieht, wenn es mal zwei, drei Spiele nicht so läuft.“
Zu Pacarada meinte der Trainer: „Er hat es über weite Strecken der Saison sehr, sehr gut gemacht. Und deshalb gibt es dann auch wettbewerbsübergreifend diese großen Rotationsveränderungen. Ich werde sehr stabil sein und den Jungs treu bleiben.“ Denkste! Finkgräfe spielte von Anfang an.
Struber wurde nach dem Pokalsieg auf diesen Täuschungsversuch angesprochen und musste selber lachen: „Grundsätzlich gibt es auf einer Pressekonferenz hin und wieder auch mal eine gewisse Strategie. Man muss ja nicht immer alles ausplaudern.“
Finkgräfe hat seine Chance jedenfalls genutzt, er lieferte ein gutes Spiel ab und hatte Pech mit einem Lattenschuss. Das sah auch Struber so: „Er hat vieles richtig gemacht. Max war mit seiner Dynamik gut unterwegs und hatte den einen oder anderen richtig guten Abschluss, einmal ein bisschen Pech mit der Querlatte.“
Ob er gegen Regensburg im Zweitligaspiel am Sonntag (13.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) wieder startet, scheint fraglich, aber Finkgräfe hat jetzt endlich wieder das Gefühl, dass er ganz nah dran ist.
Struber sagt: „Jetzt hat er unter Beweis gestellt, dass es mehr werden kann an Spielzeit – aber er weiß gleichzeitig, dass er mit Leart einen Spieler neben sich hat, der auch sehr verlässlich ist und an Toren beteiligt ist. Es ist eine harte Competition auf der Seite. Da wird der die Nase vorne haben, der es im Training und in Spielen unter Beweis stellt.“