Dunkles Kapitel in seiner KarriereVor Spitzenspiel: Lautern-Coach Markus Anfang spricht über seine FC-Zeit

Für Markus Anfang wird es ein besonderes Spiel: Am Sonntag trifft der Coach mit dem 1. FC Kaiserslautern auf den 1. FC Köln.

von Uwe Bödeker  (ubo)

In Köln geboren, beim KSV Heimersdorf in der Jugend gespielt und später Profi-Trainer beim 1. FC Köln: Markus Anfang (50) steht am Sonntag vor einem besonderen Spiel.

Am 22. Dezember (13.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) trifft Anfang als Trainer des 1. FC Kaiserslautern erstmals als Coach auf den FC. Seine Zeit in Köln endete jäh – von Juli 2018 bis April 2019 war er FC-Coach, absolvierte 33 Spiele mit einem Punkteschnitt von 1,88 – doch kurz vor dem Aufstieg wurde er vom damaligen Sportchef Armin Veh (63) gefeuert und durch André Pawlak (53) ersetzt.

Markus Anfang beim 1. FC Köln kurz vor dem Aufstieg entlassen

Anfang schreibt sich den damaligen Aufstieg trotzdem auf die eigene Fahne. „Ich habe es damals geschafft, den Verein in die Bundesliga zurückzuführen. Die Punktezahl, die wir geholt haben, hat gereicht zum Aufstieg, auch wenn ich den nicht feiern durfte, weil ich frühzeitig entlassen wurde“, sagte er im Interview mit der Rheinpfalz (mehr Infos auch im Video oben).

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Als Spieler hat er nie für den 1. FC Köln die Schuhe geschnürt: „Ich hab als Jugendspieler dem FC immer abgesagt, bin dann nach Leverkusen gegangen. Ich habe geglaubt, dass ich mich da besser entwickeln kann. Ich hatte dann als Spieler auch mal die Möglichkeit als Profi zum FC zu gehen, das hat aber nicht funktioniert. Dennoch hatte ich immer wieder Berührungspunkte.“

Die Zeit als Trainer hatte für ihn dann viel Licht, aber auch ganz große Schatten. Anfang sagt: „Ich habe es als Privileg empfunden, wenn du als Kölner in deiner Heimatstadt den Verein übernehmen kannst. Ich habe jedes Spiel genossen.“

Doch der Coach erinnert sich auch an eine der dunkelsten Momente in seinem Leben: „Es war eine schwere Phase, weil ich in dieser Zeit fast meinen Vater verloren habe. Er ist damals beim Spiel in Duisburg umgefallen, mit einem schweren Herzinfarkt. Sie mussten ihn neunmal wiederbeleben.“

Hier seht ihr die Vertragslaufzeiten der FC-Spieler:

Anfangs Papa hat überlebt, sich aber nicht mehr so richtig erholt. Für Anfang besonders bitter: „Als mein Vater aus dem Krankenhaus entlassen wurde, kam das Heimspiel gegen Darmstadt, da bin ich dann entlassen worden.“

Das FC-Kapitel will er trotzdem nicht missen, doch am Sonntag will er nur den Sieg: „Natürlich habe ich eine Vergangenheit beim FC, das kann ich nicht wegpacken. Wir haben alle Gefühle, aber trotzdem versuche ich mich auf den Job beim FCK zu konzentrieren. Wir wollen drei Punkte. Gerade nach dem Spiel gegen Darmstadt will ich, dass wir eine Reaktion zeigen.“

Am letzten Spieltag hat der FCK 1:5 in Darmstadt verloren. Zuvor war seine Mannschaft siebenmal ungeschlagen. Der FC ist seit acht Spielen ohne Niederlage. Köln ist Zweiter in der Tabelle mit 28 Punkten, der FCK Sechster mit 26 Zählern.