Der 1. FC Köln sucht nach harter Landung in der 2. Liga seine Stabilität. Trainer Struber verweist gerne darauf, dass sein Team noch unerfahren ist. Eine Ohrfeige für jedes FC-Talent, findet unser Autor. Ein Kommentar.
Kommentar zum FCStrubers Aussagen sind eine Ohrfeige für die starken FC-Talente
Am Mittwoch wiederholte es FC-Trainer Gerhard Struber (47) in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Paderborn (Freitag, 25. Oktober 2024, 18.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) erneut: „Ich habe es schon einige Male gesagt: Wir spielen mit einer sehr jungen Mannschaft. Dass wir in manchen Spielen die Stabilität noch nicht ausgestrahlt haben, die wir uns gerne wünschen, liegt an der Situation, dass wir zum Teil eine sehr unerfahrene Mannschaft haben.“
Eine erneute Ohrfeige für jedes FC-Talent im Kölner Kader. Strubers Aussagen kann man so nicht stehen lassen, denn das Problem des FC sind offensichtlich nicht die jungen Talente. Vielmehr sind es die erfahrenen Spieler, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht vorangehen und ihre Leistung abrufen.
1. FC Köln: Erfahrene Spieler rufen ihre Leistung nicht ab
Wenn es beim FC gut lief in dieser Saison, ließen sich die Verantwortlichen gerne feiern für ihren Weg mit den jungen Talenten. Läuft es dagegen nicht, wie zuletzt beim 1:5 in Darmstadt, heißt es, dass die Mannschaft unerfahren sei. Dabei wird der Eindruck erweckt, die jungen Spieler seien schuld an den Misserfolgen.
Viele Zahlen und Statistiken sprechen eine andere Sprache: Youngster Julian Pauli (19) gewinnt 58 Prozent seiner Zweikämpfe und hat bei bisher 490 Pässen nur 32 Fehlpässe produziert (Passquote: 93,5 Prozent).
Sein Partner in der Innenverteidigung ist Timo Hübers, 28 Jahre alt und Kapitän. Seine Zweikampfquote ist etwas schlechter (57,2 Prozent), seine Passquote deutlich schlechter: 574 Pässe, 69 Fehlpässe, Passquote: 88 Prozent.
Während erfahrene Spieler wie Hübers, Luca Waldschmidt (28), Sargis Adamyan (31), Dominique Heintz (31) oder Steffen Tigges (26) ihren eigenen Ansprüchen teils meilenweit hinterherlaufen und nicht in der Lage sind, ein Team in kritischen Spielsituationen anzuführen, gehen die jungen Spieler voran.
Eric Martel (22) glänzt mit einem Topwert von 12,2 gelaufenen Kilometern pro 90 Spielminuten. Tim Lemperle (22) hat mit 33 die meisten Torschüsse abgefeuert. Lemperle führt mit Youngster Damion Downs (20) auch die teaminterne Torjägerrangliste an (jeweils vier Tore).
Dass der FC bisher eine Achterbahn-Saison hingelegt hat, liegt also nicht an den unerfahrenen jungen Spielern, sondern eher an den schwächelnden erfahrenen Profis. Auch wenn Struber es gerne wiederholt: Seine Mannschaft hat kein Jugend-Problem – eher ein Leader-Problem.