Nach der Nicht-Enlastung durch die Mitglieder des 1. FC Köln hatte FC-Vizepräsident Carsten Wettich mit einem Rücktritt geliebäugelt. Nun hat er sich geäußert.
Nach MV-OhrfeigeNicht entlastet: FC-Vize trifft Entscheidung – Attacke auf Mitgliederrat
Am Dienstag, 24. September 2024, fand die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln in der Lanxess-Arena statt. Es wurde ein denkwürdiger Abend, denn die Mitglieder entlasteten den Vorstand mit Werner Wolf und den Vizepräsidenten Eckhard Sauren und Carsten Wettich nach der Saison mit Transfersperre und Abstieg nicht.
Dabei handelt es sich eher um einen symbolischen Akt, der aber darauf hindeutet, dass die drei im Jahr 2025 nicht mehr zur Wahl vorgeschlagen werden.
Wettich spricht von „grobem Foulspiel“ des Mitgliederrats
In der Nacht auf Mittwoch um 0.18 Uhr wurde dann von gut 1300 Mitgliedern ein neuer Mitgliederrat aus zwölf Personen gewählt. Dieses Gremium muss nun einen neuen Vorstand finden, der 2025 zur Wahl vorgeschlagen wird.
Eine Wiederwahl von Wolf, Sauren und Wettich scheint unter diesen Umständen also quasi ausgeschlossen. Doch wie geht es weiter? Es gab sogar Anzeichen, dass der Vorstand nach dem offenen Bruch mit dem Mitgliederrat auseinander brechen würde. Vizepräsident Carsten Wettich (44) hatte nach dem enttäuschenden Votum Rücktrittsgedanken.
Am Samstag (28. September) äußerte er sich nun: „Seit Beginn meiner Gremientätigkeit für den FC vor elf Jahren habe ich mich für einen mitgliederzentrierten Verein und eine starke Mitglieder-Partizipation eingesetzt. Natürlich trifft es mich daher, wenn die Mitglieder mich nicht entlasten. Das Votum akzeptiere ich aber.“
Wettich weiter: „Nachdenklich macht mich hingegen, dass der Mitgliederrat auf offener Bühne ein grobes Foulspiel begeht und dem Vorstand die Entlastung verweigert, ohne dass entsprechende Gründe vorliegen oder vom Mitgliederrat auch nur genannt wurden. Daher brauchte ich Zeit, um über das Geschehene nachzudenken.“
Der FC-Vize stellt klar: „Nach zahlreichen Gesprächen im FC-Umfeld, in denen ich viel Zuspruch erfahren habe, und die gerade im direkten Umfeld des Geißbockheims von dem Wunsch nach Kontinuität getragen waren, habe ich mich dazu entschieden weiterzumachen. Der Verein liegt mir sehr am Herzen und mein Rücktritt würde ihm in der aktuellen Situation nicht weiterhelfen. Gemeinsam mit meinen beiden Kollegen im Vorstand werde ich in herausfordernden Zeiten meinen Beitrag zu Stabilität und strategischem Fortschritt des Clubs leisten.“
Ein vorzeitiger Rücktritt ist auch für Wolf ausgeschlossen. Er wird weiter kämpfen. „Die Situation nach der Mitgliederversammlung nehmen wir ernst. Einen Teil unserer Mitglieder konnten wir abholen. Der andere Teil hat mit dem Votum nachvollziehbar seine Kritik nach dem Abstieg und der Transfersperre zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig ist es unser Ansporn, in den kommenden Wochen und Monaten diesen Mitgliedern unseren Weg noch besser zu vermitteln und ihr Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte Wolf.