Die Fifa-Strafe gegen den 1. FC Köln, in den nächsten beiden Transferperioden keine neuen Spieler zu registrieren, erschüttert den Klub. Nun ist das Derby gegen Mönchengladbach noch wichtiger. Ein Kommentar.
Derby-KommentarNach Fifa-Super-GAU: Duell mit Borussia für 1. FC Köln überlebenswichtig
„Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand.“ Diese geflügelte Redewendung hört man in diesen Tagen ganz besonders oft beim 1. FC Köln, wenn es um die Erfolgsaussichten der Revision beim internationalen Sportgerichtshof Cas nach dem harten Fifa-Urteil geht.
Die FC-Verantwortlichen fühlen sich gut gewappnet, den Cas-Richtern zu beweisen, dass die Vertragsauflösung von Jaka Cuber Potocnik (17) bei Olimpija Ljubljana rechtmäßig war und Köln nichts damit zu tun hat. Wann und wie dieser Fall jedoch entschieden wird, steht in den Sternen.
1. FC Köln fühlt sich für den Prozess am Sportgerichtshof gewappnet
Ob die Kommunikationsstrategie, mit Kraftausdrücken („Farce“, „Riesen-Scheiße“) um sich zu werfen, die richtige ist, sei mal dahingestellt. Ob der Weltverband mit seinem Urteil noch verhältnismäßig agiert, wo der FC Chelsea, der in 29 Fällen gegen die Regeln zur Verpflichtung Minderjähriger verstoßen haben soll, ähnlich sanktioniert wurde, ist auch sehr fraglich.
Aktuell nützt nur alles Poltern und Hadern nicht. Die einzigen Dinge, die der FC aktuell selbst beeinflussen kann, starten am Sonntag, 2. April 2023, um 15.30 Uhr. Das Derby gegen Borussia Mönchengladbach wird durch den aktuellen Fifa-Super-GAU noch wichtiger. Nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Folge schmilzt das Polster zu den Abstiegsplätzen immer mehr.
Die Ausgangslage auf dem Transfermarkt hat sich für den 1. FC Köln dramatisch verschlechtert. Was passiert, wenn der Sportgerichtshof das Fifa-Urteil bestätigt? Was, wenn es nur aufgeschoben wird? Welcher Spieler sieht einen Transfer bei diesen Rahmenbedingungen als Option an? Sollte am Ende dieser Saison sogar der Gang in die zweite Liga stehen, wäre das Untergangs-Szenario perfekt.
Daher ist es nun an Steffen Baumgart (51), mit seiner Mannschaft den größtmöglichen Schaden zu verhindern. Die jüngsten Ergebnisse machen wenig Mut. Nur hat es der FC-Coach schon mehrmals geschafft, sein Team in ganz besonderen Partien zu absoluten Höchstleistungen zu treiben.Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Auch wenn Baumgart am Freitag die Borussia fast schon übertrieben lobte, wird auch er wissen, dass der Rivale von den vergangenen zehn Partien nur zwei gewinnen konnte. Ein Derby-Sieg wäre nach dieser erschütternden Woche genau das richtige Signal an alle FC-Fans.
Der Klassenerhalt ist angesichts der unsicheren Perspektiven wichtiger denn je. Es gilt nun, aus der ganzen Wut die sportlich benötigte Energie für einen Derby-Sieg zu ziehen. Selten war ein Duell gegen die Elf vom Niederrhein wichtiger.