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TV-Duo mit gemischten GefühlenFuss und Wagner sehen große FC-Schwachstelle: „Das klappt nicht“

Wolff-Christoph Fuss und Thomas Wagner haben vor dem FC-Sieg gegen Ulm mit EXPRESS.de über die Situation der Kölner gesprochen. Beide haben eine ganz große FC-Baustelle ausgemacht.

von Tobias Schrader  (tsc)

Der 2:0-Sieg gegen den SSV Ulm hat die Gemüter beim 1. FC Köln vor der Länderspielpause erst einmal wieder beruhigt. Vorher gab es drei Spiele in Folge keinen Sieg.

EXPRESS.de sprach im Rahmen der Veranstaltung „Heimspiel! – Das 1. Kölner Fußball Podcast Festival“ (hier Tickets sichern) mit Wolff-Christoph Fuss (48) und Thomas Wagner (53) über die Situation des FC.

Wolff-Christoph Fuss: FC „muss aufpassen“

Kommentator Fuss ist selbst bekennender FC-Fan, Moderator Wagner hält es zwar mit dem Hamburger SV, lebt aber selbst in Köln. Zudem verriet er: „Meine Tochter ist FC-Mitglied.“

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Der 53-Jährige weiter: „Wolffi ist dem Klub, glaube ich, emotional noch etwas mehr verbunden. Ich habe eine gesunde, durchaus auch manchmal kritische Distanz, aber würde mir natürlich trotzdem Erstliga-Fußball wünschen.“

Wie sehen die beiden die aktuelle Situation in der 2. Bundesliga? Noch vor dem wichtigen Sieg gegen Ulm sagte Wagner: „Die Spiele gegen Karlsruhe und Düsseldorf habe ich gesehen. Man muss aufpassen, dass man sich nicht in die Tasche lügt. Der FC hat den mit Abstand teuersten Kader der Liga, auch von der Qualität der Einzelspieler den besten Kader. Trotzdem haben sie es geschafft, Spiele nicht zu gewinnen.“

Das sei mal unglücklich wie gegen Magdeburg (1:2 trotz 33:9 Torschüssen) oder unverdient wie in Düsseldorf (2:2 durch eine abgerutschte Fortuna-Flanke in der Nachspielzeit). Teilweise sehe das auch gut aus, aber vor allem die zweite Halbzeit beim 4:4 gegen Karlsruhe fand der Moderator erschreckend.

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Trotz der von Wagner angesprochenen Qualität im Kader ist auch Fuss bereits vor der Saison nicht so ganz überzeugt von den Kölnern gewesen. Dies sei der Situation geschuldet, dass der FC nach dem Abstieg aufgrund der Transfersperre keine neuen Spieler registrieren durfte.

Fuss dazu: „Eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison quasi alles verloren hat, soll jetzt plötzlich eine Klasse tiefer alles gewinnen. Das ist mir zu einfach gewesen und deshalb glaube ich, dass die Winter-Transferperiode einen Impact auf die FC-Saison haben wird und haben muss.“

Die Hinrunde sei für das Team von Trainer Gerhard Struber (47) eine Art Testlauf, bei dem der FC so gut es geht versuchen müsse, den Anschluss an die Aufstiegsplätze nicht zu verlieren. In der Rückrunde gehe es „um den Keks“.

Thomas Wagner: „Thielmann zeigt, dass er kein rechter Verteidiger ist“

In der Winterpause könne der FC auf dem Transfermarkt versuchen, die Schwachstellen im eigenen Kader auszubessern: „Aber gleichzeitig warne ich davor, zu große Hoffnungen ins Winter-Transferfenster zu stecken, weil jeder, der sich damit befasst, weiß: Kronjuwelen gibt es im Winter in der Regel nicht zu holen.“

Aber auf welchen Positionen muss Geschäftsführer Christian Keller (45) nachrüsten? Da sind sich Fuss und Wagner einig: Es braucht einen klassischen Stoßstürmer, einen Rechtsverteidiger und einen Mittelfeldstrategen mit Führungsqualitäten.

„In Köln fehlen Leitfiguren auf dem Platz, die kannst du dir nicht backen und im Winter nicht so einfach dazuholen. Das gibt der Markt einfach nicht her, weil das will jeder haben. Das ist dann schwierig mit einem Kader, der aus der Bundesliga abgestiegen ist und völlig verunsichert mit jeder Pore gezeigt hat, dass es für die 1. Liga nicht reicht. ‚Alles wieder auf Anfang und jetzt spielen wir um den Aufstieg‘, das ist eine sehr optimistische Herangehensweise. Vielleicht aber auch eine typisch Kölsche“, gab Fuss seine Kader-Einschätzung ab.

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Auch für Wagner sei ein Anführer im Mittelfeld essenziell und auch wenn es Damion Downs (20) und Tim Lemperle (22) im Sturm gut machen, würde ein weiterer Stürmer mit Qualität dem Kader zu Gesicht stehen.

Bei dem Wahl-Kölner fällt aber vor allem das Fazit zur Lücke auf der Rechtsverteidiger-Position schlecht aus, da Jan Thielmann (22) „ganz klar zeigt, dass er kein rechter Verteidiger ist. Ich halte viel von ihm und man kann das auch mal experimentieren, aber das klappt meiner Meinung nach nicht.“

Schon gegen Ulm reagierte Struber, stellte mit Max Finkgräfe (20) einen gelernten Linksverteidiger und gerade erst wieder genesenen Spieler auf, statt weiter auf Thielmann zu setzen.

Hier mehr lesen: Zwischenbilanz beim FC: So setzt Struber Maßstäbe in Köln

Im Vorfeld der Partie sagte Wagner, dass der FC neben dem Attacke-Fußball auch die Defensive absichern müsse. Mit der zweiten weißen Weste der Saison für Keeper Jonas Urbig (21) klappte dies schonmal auf Anhieb.

Aber ist dem FC der Aufstieg schon in dieser Saison zuzutrauen? Fuss ist sich sicher: „Zu 100 Prozent! Dafür hat der Kader zu viel Qualität. Es fehlt die klare Balance und die klare Struktur. Ich hoffe, dass die Kölner das durch zwei oder drei kluge Transfers im Winter geregelt bekommen und dass der Abstand zu den ersten drei Plätzen dann noch nicht zu groß ist.“

Vor allem der Optimismus unter den Fans sei beeindruckend: „Das macht Köln aber auch ein Stück weit aus, dieser bodenlose Optimismus. Die sind abgestiegen und der erste Impuls war ,wahrscheinlich werden sie jetzt durchgereicht, mit dem Kader machst du ja gar nichts‘. Dann halten sie den Kader zusammen und vor Saisonstart – ich war gegen den HSV im Stadion – springt dir der Optimismus quasi ins Gesicht: ,Wir haben alle halten können‘. Donnerwetter.“