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Mit AnsageDNA entschlüsselt: Struber eiskalt ausgecoacht von Kohfeldt – wo bleibt der Plan B?

Gerhard Struber beim Spiel in Darmstadt.

Gerhard Struber wurde beim 1:5 des 1. FC Köln in Darmstadt (18. Oktober 2024) eiskalt von seinem Trainerkollegen Florian Kohfeldt (im Hintergrund) ausgecoacht.

Der 1. FC Köln wurde beim 1:5 in Darmstadt böse vermöbelt. Gerhard Struber wurde bei der deftigen Pleite eiskalt ausgecoacht. Was fehlt, ist ein Plan für kritische Spielphasen.

von Jürgen Kemper  (kem)

Er guckt bedröppelt aus der Wäsche. Gerhard Struber (47) stand der Schock und die Enttäuschung über das desolate 1:5 bei Darmstadt 98 (18.Oktober 2024) noch weit nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Der FC-Trainer rang verzweifelt nach Worten für das, was er von seiner Mannschaft zu sehen bekam – oder eben nicht.

Sein Gegenüber dagegen grinste triumphal. Florian Kohfeldt (42) hatte nicht nur den ersten Heimsieg mit den Lilien seit 383 (!) Tagen eingefahren, er hatte seinen Trainer-Kollegen auch eiskalt ausgecoacht – und zwar mit Ansage!

Florian Kohfeldt entschlüsselt FC-DNA

Er sagte vor der Partie: „Ihre Spielweise betont gewisse Dinge mehr als andere. Sie wollen schnell umschalten, sie wollen hohe Ballgewinne, sie spielen sehr schnell in die Tiefe, nutzen ihre individuelle Qualität und ihre Geschwindigkeit vorne.“

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Aber wenn man die erste Pressing-Linie überspielt habe, entstünden Räume. Zudem fühle sich Köln nicht wohl, wenn es selbst lange den Ball habe.

Genau diese Räume, die der FC den Gastgebern am Freitagabend zuhauf anbot, nutzte die Kohfeldt-Elf immer eiskalt aus. Während der FC uninspiriert nach Lösungen im letzten Drittel suchte, wartete Darmstadt geduldig auf Fehler, um naive Kölner danach nach allen Regeln der Kunst auszukontern.

Bei den Gegenangriffen stellte sich die Struber-Elf dilettantisch an wie eine „Schülermannschaft“. Das Gegentor nach eigener Ecke, samt Lupfern und Kopfball-Vorlage im Sechzehner war Slapstick pur.

Es war nicht das erste Mal, dass Strubers Hauruck-Fußball gnadenlos bestraft wurde. Während Köln mit offenem Visier ins Verderben rennt, ist hinten Land unter.

Kohfeldt ist dabei nicht der erste Trainer, der diese simple DNA entschlüsselt hat, 18 Gegentore in neun Spielen zeugen von fehlender Balance.

Und Struber? Der verharrt auch an einem desolaten Abend in seiner Spielweise. Selbst nach dem 1:3 war kein Eingreifen von außen zu erkennen. Christian Keller, der ansonsten sehr hart mit der Mannschaft in Gericht ging, sagt zwar: „Es wurde versucht, in der Halbzeitpause umzustellen, dadurch, dass aus der Raute eine Doppelsechs wurde. Aber wenn die Basics nicht stimmen, ist die Taktik Schall und Rauch.“

Doch zu einem aktiven Eingreifen gehört gewiss mehr, als einzelne Positionen zu verschieben. Da muss zur Not auch mal – entgegen der eigenen Philosophie – an der Grundordnung und Grundausrichtung gerüttelt werden. Bislang fehlt ein erkennbarer Plan B in Phasen, in denen das eigene Spiel nicht wie gewünscht läuft.

Das alles wird aber sicher in den nächsten Tagen auf den Tisch kommen. FC-Boss Keller kündigte bereits Konsequenzen an. „Im Leben ist es ganz einfach: Wenn du lieferst, geht es dir besser. Wenn du nicht lieferst, geht es dir schlechter“, sagt der Boss. So eine Leistung will er sich jedenfalls nicht mehr bieten lassen. Da sind alle gefragt, sowohl die Mannschaft als auch der Trainer.