„Nicht zu spüren“Hector kritisiert ehemalige FC-Kollegen – und schaut am Ende gar nicht mehr hin

Jonas Hector im Stadion bei einem Spiel des 1. FC Köln neben Mark Uth.

Jonas Hector, hier am 6. April beim FC-Spiel gegen den VfL Bochum neben Mark Uth, hat sich kritisch über das Kölner Auftreten im Abstiegs-Finale geäußert.

Der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte sorgt nicht nur bei den Fans des 1. FC Köln, sondern auch beim langjährigen Kapitän Jonas Hector für Frust. Dieser übt jetzt Kritik an der Herangehensweise des FC.

von Hannah Schlösser  (han)

Durch ein krachendes 1:4 beim 1. FC Heidenheim hat sich der 1. FC Köln am vergangenen Wochenende (18. Mai 2024) aus der Bundesliga verabschiedet. Bereits nach einer halben Stunde, als sie mit 0:3 zurücklag, hatte die Mannschaft auch ihre letzte Rest-Chance auf die Relegation verspielt.

Der ehemalige Kölner Kapitän Jonas Hector (33) äußerte sich nun in seinem Podcast „Schlag und Fertig“ zum Abstieg des FC und kritisierte dabei nicht nur die Niederlage, sondern vor allem deren Zustandekommen.

Hector äußert Kritik nach Kölner Abstieg

Der Ex-FC-Profi, der im vergangenen Sommer seine Karriere beendete, verfolgte viele Spiele seiner ersten inaktiven Saison dennoch live im Rhein-Energie-Stadion. Die entscheidende Partie in Heidenheim schaute er jedoch von zu Hause aus.

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Doch schon nach einer halben Stunde hatte er genug vom Spiel seiner ehemaligen Kollegen: „Ich habe mir das Spiel angeschaut, aber nach dem 3:0 haben wir ganz schnell gesagt: Jetzt gehen wir auf die Konferenz und gucken die anderen Spiele mit.“

Obwohl für Hector „schon absehbar war, dass es schwer werden würde“, die Liga zu halten, spürte auch er nach dem dramatischen Sieg in den letzten Minuten gegen Union Berlin (3:2) in der Vorwoche wieder Hoffnung in der Stadt aufflammen. Diese wurde jedoch am letzten Spieltag durch das Auftreten der Mannschaft „relativ schnell zunichtegemacht“.

Der ehemalige Kölner-Profi und sein Podcast-Kollege Fabian Köster (28), ebenfalls leidenschaftlicher FC-Fan, waren sich einig, dass das Auftreten gegen Heidenheim zu den schlechtesten Leistungen der Saison zählte. Hector bezeichnete die Mannschaft als „blockiert“.

Für den Komiker war die Hoffnung auf den Klassenerhalt schon durch die 0:2-Niederlage gegen den SV Darmstadt erloschen: „Die haben das nicht unverdient verloren, deshalb war das für mich schon der Wendepunkt.“

Hector versuchte, die Leistung aus seiner Sicht als ehemaliger Profisportler mit insgesamt 228 Bundesligaspielen für den 1. FC Köln zu erklären: „Der Druck kann auch lähmend sein.“

Hector bemängelte aber auch die Herangehensweise in den beiden entscheidenden Spielen gegen die Aufsteiger: „Ich hatte in beiden Spielen das Gefühl, dass man abwartend agiert hat.“

Hector hätte sich mehr Mut seiner früheren FC-Kollegen gewünscht

„Da hätte ich mir als Fan gewünscht, dass es da von Anfang an brennt, dass alles angelaufen wird, dass auf Sieg gespielt wird – alles oder nichts. Und dieses Gefühl hatte ich über die ersten 30 Minuten ganz und gar nicht“, erklärte der ehemalige Nationalspieler seine Enttäuschung über die folgenschwere FC-Niederlage in Heidenheim.

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Durch den Matchplan sah Hector außerdem eine Verschlechterung der Präsenz und Härte der Kölner: „So nimmst du die Zweikämpfe vielleicht auch nicht so an, wie du sie annehmen musst, um dieses Momentum mitzunehmen und dem Gegner zu zeigen: Jetzt habe ich dich abgekocht, jetzt hol ich den Ball, jetzt geht es nach vorne.“

Entsprechend äußerte Hector sein Bedauern über die fehlenden Elemente im Kölner Spiel: „Das war meiner Meinung nach gar nicht zu spüren. In beiden Spielen nicht. Und das ist eben schade.“

Hector selbst hatte den Abstieg 2012 als U21-Spieler erlebt und ging nach der Saison 2017/18, die in der Europa-League begonnen hatte, mit in die Zweitklassigkeit. Direkt im ersten Jahr nach seinem Karriereende musste er nun den Gang ins Unterhaus als Fan miterleben.