„Auch mal was um die Ohren hauen“Litti kritisiert One-Man-Show beim FC unter Keller und präsentiert Idee

Christian Keller ist Geschäftzsführer beim 1. FC Köln

FC-Geschäftsführer Christian Keller am 29. März 2025 in Paderborn. 

Im Umfeld des 1. FC Köln herrscht aktuell viel Unruhe. Einige bringen sich in Stellung, um im Zuge der Vorstands-Neuwahlen Veränderungen voranzutreiben. Jetzt hat sich eine Klub-Legende zu Wort gemeldet.

von Uwe Bödeker  (ubo)

In der vergangenen Woche wurde Kölns Sportchef Christian Keller (46) von zahlreichen Experten scharf kritisiert. 

WDR-Moderator Sven Pistor (52) und Ex-Trainer Friedhelm Funkel (71) fanden deutliche Worte gegen den Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln. Auch Klub-Legende Pierre Littbarski (64) kündigte an, sich mit Keller auseinanderzusetzen. Er sagte via Instagram: „Diese Woche war ja Haut den Lukas oder besser: Haut den Christian! Von vielen Seiten hat er es um die Ohren bekommen. Ich werde darauf eingehen.“

Pierre Littbarski fordert sportliches Kompetenzteam beim 1. FC Köln

Funkel hatte über Keller im „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt: „Christian Keller ist ein sehr intelligenter Mann. Ich frage mich nur: Woher sollte Christian Keller denn die Expertise und Erfahrung haben, um bei einem großen Klub wie dem FC auch sportlich die richtigen Entscheidungen zu treffen? Unbestritten hatte er zuvor seine Verdienste für Jahn Regensburg, aber der FC ist eine ganz andere Hausnummer.“

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Beim 2:1-Sieg des 1. FC Köln in Paderborn (29. März 2025) konnte ein Keller-Neuzgang aber punkten. Imad Rondic (26) machte eine starke Partie. Doch Litti wollte unabhängig von Platz 1 der Kölner nachlegen und nüchtern über Keller diskutieren.

Am Montag, 31. März, sagte Litti auf seinem Instagram-Kanal: „Funkel halte ich für einen absoluten Fußball-Fachmann, ruhig und besonnen. Allein aus diesem Grund sollte man das Thema nochmal diskutieren.“

Litti prangert dann die vermeintliche One-Man-Show beim FC unter Keller an: „Viele Entscheidungen waren schwer nachzuvollziehen. In einem Klub, der 160 Millionen umsetzt im Jahr, hat man Verantwortung gegenüber Fans und Sponsoren. Da ist es nicht möglich, dass ein einzelner Mann entscheidet über die sportlichen Belange.“ Dass Keller alleine entscheidet, ist zumindest fraglich - er hat immerhin noch Chefscout Martin Schulz (38) und Lizenz-Leiter Thomas Kessler (39) im sportlichen Team, sowie Sport-Vorstand Eckhard Sauren (53) sowie Geschäftsführerkollege Philipp Türoff (48). 

Litti führt aber weiter aus: „Es geht doch nicht nur um die Position des Sportdirektors. Ich muss mir doch Gedanken machen, wie ich alle Ressourcen nutze, wie ich effektiver arbeiten kann und weniger Fehler mache und den FC wieder dahin bringe, wo er vor Jahren mal war.“

Der ehemalige Nationalspieler respektiert die Statuten des Vereins, trotzdem will er den Klub in Zukunft anders aufstellen: „Ich bin der Meinung, dass man für den sportlichen Bereich ein dreiköpfiges Gremium bilden sollte, das dem Vorstand untersteht. Diese drei Leute sollten absolut unabhängig sein, ein rot-weißes Herz haben und sich nicht den Mund verbieten lassen. Der Sportdirektor arbeitet mit diesem Team zusammen, da kann man sich auch mal was um die Ohren hauen. Aber am Ende dürfen nicht die Eitelkeiten zählen, sondern man muss nur die besten Entscheidungen für den 1. FC Köln treffen.“

Seine Favoriten will Litti am Freitag präsentieren, er fordert aber auch die Fans auf, ihre Kandidaten für das sportliche Kompetenzteam zu nennen. Erste Namen werden schon in den Kommentaren genannt: Jonas Hector (34), Lukas Podolski (39) oder Litti selbst.

Der Ex-FC-Star wird aber in den Instagram-Kommentaren auch böse kritisiert. Ein Fan schreibt: „Ich bin für Schmadtke, Veh und Heldt. Dann können wir endlich wieder genug Kohle zum Fenster rauswerfen und über unsere Verhältnisse leben.(...) Mal ehrlich, wer dem FC Gutes will, der redet nicht, sondern packt an. Der zeigt Ideen auf und arbeitet an Lösungen. Am besten vor allem lautlos und im Hintergrund. Und vor allem brauchen wir endlich ein ruhiges Umfeld. Ich kann diese Ratschläge, welche ständig über diverse Medien kolportiert werden, echt nicht mehr hören.“