„Überfordert ihn ein bisschen“Kapitäns-Fluch beim 1. FC Köln – Verzweiflung nach der Hector-Ära

Von links: Julian Pauli, Tim Lemperle, Timo Hübers (1. FC Köln)

Julian Pauli, Tim Lemperle und Kapitän Timo Hübers (1. FC Köln, v.l.) beim Spiel am 25. Oktober 2024 gegen den SC Paderborn (1:2).

Beim 1. FC Köln geht es seit einigen Monaten stetig bergab. Ein Grund sind schwächelnde Führungsspieler. Nach der Ära von Jonas Hector: Hat der FC einen Kapitäns-Fluch?

von Uwe Bödeker  (ubo)

Der leider viel zu früh verstorbene 1990er-Weltmeister Andreas Brehme (er wurde nur 63, starb im Februar 2024) soll einst das berühmte Zitat zum Besten gegeben haben: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“

Beim 1. FC Köln können einige Führungsspieler davon ein Lied singen. Vor allem die Kapitänsbinde scheint die Beine regelrecht zu lähmen. Nach der Ära von Jonas Hector (34), ein richtiger Leader auf dem Platz und auch abseits vom Rasen, verzweifelten seine Nachfolger bisher.

Nach Ära von Jonas Hector: FC-Kapitäne tun sich extrem schwer

In der Vorsaison war es der Österreicher Florian Kainz (32). Die Binde an seinem Arm hing dort so schwer wie eine Bleiweste. Kainz war in keiner Phase der Abstiegssaison in Normalform, haderte selber mit seinen Leistungen. Der Österreicher hat eine extrem hohe Identifikation mit dem 1. FC Köln, doch man gab ihm nicht die Zeit, so richtig in dieses Kapitänsamt reinzuwachsen. Auch Hector hatte in seiner ersten Saison als Käpt’n nicht alles richtig gemacht.

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Wie dem auch sei, der neue Trainer Gerhard Struber (47) machte Timo Hübers (28) zum neuen Kapitän. Und der Innenverteidiger hat aktuell die Seuche am Fuß. Beim 1:5 in Darmstadt war er an mehreren Gegentoren beteiligt, beim 1:2 gegen Paderborn (25. Oktober 2024) patzte er erneut schwer.

Hübers sagte nach den letzten beiden Niederlagen: „Uns geht das abhanden, was uns eigentlich stark macht. Wir sind zu sehr in Passivität verfallen. Dann kommt Verunsicherung dazu und dann wird es mit Sicherheit nicht besser.“

Der neue FC-Kapitän blickt auf eine verzwickte Situation: „Am Anfang der Saison haben wir noch darüber gesprochen, dass die Leistungen gut sind, aber die Ergebnisse nicht. Jetzt haben wir schlechte Leistungen und schlechte Ergebnisse. Da geht es darum, diesen Trend schnellstmöglich zu stoppen.“

Dafür muss Hübers aber auch wieder stabiler werden und seine Fehlerquote verbessern. Sky-Moderator Thomas Wagner (53) sagte im Podcast „Eier, wir brauchen Eier“ über Hübers: „Er ist tatsächlich mit der Kapitänsbinde ein bisschen überfordert. Er hat in der Bundesliga solide Leistungen gezeigt. Jetzt soll er der Führungsspieler sein und alles mitreißen. Ich glaube, das überfordert ihn ein bisschen.“

Hübers versucht nun, den Blick nach vorne zu richten: „Wir haben nicht viel Zeit nachzudenken, am Dienstag ist Pokal. Wir müssen weiter machen, aber ich kann die Fans verstehen, dass sie sauer sind. Wir haben uns das auch anders vorgestellt und für den Moment bin ich ratlos.“