Der 1. FC Köln holt drei Pflicht-Punkte bei Zweitliga-Schlusslicht Jahn Regensburg. Mit dem knappen 1:0-Sieg setzt der FC sich weiter oben fest, bangt allerdings um Siegtorschütze Tim Lemperle.
Blitz-Aus für Kölner Tor-HeldSchnelle Reaktion auf Elfer-Drama: FC gewinnt in Regensburg und bangt um Lemperle
Advent, Advent, der FC brennt!
Der 1. FC Köln bleibt mit dem 1:0-Sieg bei Jahn Regensburg (8. Dezember 2024) wettbewerbsübergreifend auch im siebten Spiel in Folge ungeschlagen und ist damit aktuell das heißeste Team der Liga. Mit dem Erfolg an der Donau setzt sich die Mannschaft weiter in der großen Spitzengruppe der 2. Liga fest.
Ljubicic scheitert vom Punkt – Lemperle macht es besser
„Es war ein schweres Stück Arbeit. Es war das Spiel, was wir ein Stück weit erwartet hatten. Kein guter Platz, dementsprechend haben wir keinen guten Fußball spielen können“, sagte Torhüter Marvin Schwäbe bei Sky: „Zweikämpfe, zweite Bälle, darauf kam es heute an. Den Kampf haben wir angenommen, den haben wir von der ersten bis zur letzten Minute durchgezogen.“
Siege sind die beste Medizin – auch für Gerhard Struber (47). Der FC-Trainer lag die letzten Tage mit einem grippalen Infekt flach, wurde dann aber doch noch rechtzeitig fit, um an der Seitenline zu stehen.
Er nahm im Vergleich zum erfolgreichen Pokal-Fight gegen Hertha BSC zwei Änderungen in der Anfangsformation vor. Florian Kainz, der seine Startelf-Premiere in dieser Saison feierte, und Leart Pacarada ersetzten Max Finkgräfe und Julian Pauli, der nach seinem Kopf-Crash gegen die „Alte Dame“ gar nicht erst im Kader stand.
Im Mittelpunkt standen aber zunächst andere. Denn den ersten Aufreger des Spiels gab es nach einer Ecke in der 16. Minute. Nach einem Kopfball von Dominique Heintz kratzte Jahn-Keeper Gebhardt den Ball in letzter Sekunde noch von der Linie. Die Situation schien bereinigt zu sein.
Doch wenig später meldete Guido Winkelmann aus dem Kölner Keller und bat Schiedsrichter Konrad Oldhafer sich die Szene noch einmal genauer anzuschauen. Und in der Tat: In der Zeitlupe war deutlich zu erkennen, dass Heintz Gegenspieler Breunig an dem Arm köpfte. Das sah auch der Referee so und zeigte nach Sicht der Bilder sofort auf den Punkt. Elfer für Köln, wie schon gegen Hertha ein Fall für Dejan Ljubicic.
Doch während Kölns Mittelfeldspieler in der 120. Minute des engen Pokal-Fight eiskalt wie eine Hundeschnauze blieb, obwohl er sich kurz zuvor noch den Fehlschuss des Jahres geleistet hatte, versagten ihm dieses Mal die Nerven. Ljubicic scheiterte mit seinem Versuch ins linke untere Eck an Keeper Gebhardt.
Der FC ließ sich von diesem Missgeschick aber nicht aus der Ruhe bringen und spielte weiter konsequent auf die Führung. Es dauerte etwas mehr als eine halbe Stunde, bis der Knoten endgültig platzte – und zwar nach einem Genie-Streich von Kainz.
Der Österreicher schickte Tim Lemperle mit einem Zuckerpass aus der Drehung auf die Reise. Der FC-Angreifer blieb cool und erzielte sein achtes Liga-Tor.
Aber dann der Schock: Als der Ball noch im Netz zappelte, fasste sich Lemperle an den hinteren Oberschenkel und gab sofort das Zeichen zur Auswechslung. Kölns bestem Torjäger, der noch einen Gruß an den schwer verletzten Luca Kilian schickte, indem er das Trikot mit der Nummer 15 in die Kamera hielt, droht damit eine Pause.
FC bringt knappen Vorsprung über die Zeit
Nach dem Seitenwechsel schaltete der FC dann zunächst mal einen Gang zurück, ohne die Führung aber auch nur ansatzweise zu gefährden. Die Struber-Elf hatte das Geschehen nach wie vor unter Kontrolle, ohne zwingend zu werden. Die beste Möglichkeit hatte der eingewechselte Damion Downs, der einen Kopfball knapp neben das Tor setzte (50.).
Nach rund einer Stunde waren die Wechsel noch das Spannendste, was passierte – und zwar auf beiden Seiten. Denn bei Regensburg kam in der 64. Minute Mansour Ouro-Tagba, der dem FC gehört und im Sommer ans Geißbockheim kommen soll.
Beim FC kam Mark Uth (71.) und feierte sein „richtiges“ Comeback, nachdem er vergangene Woche lediglich eine Minute auf dem Feld gestanden hatte. Auch in der Folge blieb das Spiel zerfahren. Der FC beschränkte sich auf das Nötigste, während Regensburg mit stumpfen Waffen bis zum Schluss um den Ausgleich kämpfte.
Am Ende setzte sich Köln mit seiner individuellen Qualität durch und kletterte mit dem vierten Sieg aus den letzten fünf Spielen vorübergehend auf Platz sechs – ein Punkt hinter den Aufstiegsplätzen. Vor allem bei Christian Keller (46) war die Freude nach Schlusspfiff groß. Für ihn war das Duell gegen den Tabellenletzten ein besonderes Spiel.
Der FC-Geschäftsführer wurde wegen seiner jahrelangen Verdienste im Oktober 2023 zum Ehrenvorsitzenden von Jahn Regensburg ernannt. Nun holte er bei seiner zweiten Rückkehr mit dem FC an seine alte Wirkungsstätte den ersten Sieg. Bei seinem ersten Besuch mit dem FC im Juli 2022 flog man aus dem DFB-Pokal.