Die Zeit rennt für TransfersFC hat einige Baustellen – Keller lobt Profi: „Super Charakter“

1. FC Köln, Training, von links: Maximilian Schmid und Nikola Soldo.

Maximilian Schmid und Nikola Soldo (1. FC Köln, hier im Januar 2023), könnten den Klub im Sommer 2024 noch verlassen.

Trotz Transfersperre hat der 1. FC Köln in diesem Sommer zahlreiche Kaderbaustellen zu beackern. Jetzt rennt die Zeit, denn es geht auf die Zielgerade.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Die Sommerpause war kurz, Kölns Sportchef Christian Keller (45) hatte alle Hände voll zu tun, um einen schlagkräftigen Kader für die 2. Liga hinzubekommen. Zahlreiche Ausstiegsklauseln wurden den Spielern abgekauft, viele Überzeugungsgespräche geführt, sodass Spieler wie Eric Martel (22), Jan Thielmann (22) oder Luca Waldschmidt (28) und Timo Hübers (28) mit ins Unterhaus gehen.

Doch trotz Transfersperre hat der FC auch nach dem Saisonstart noch einige Baustellen zu bearbeiten – dabei geht es vor allem um die Verkleinerung des Kaders. Geschäftsführer Christian Keller (45) sprach am Mittwoch (14. August 2024) über die Personalien. Eins ist klar: Die Zeit rennt. Am 30. August schließt das Transferfenster.

Trotz Transfersperre: Keller hat noch einiges zu tun beim 1. FC Köln

Torhüter Marvin Schwäbe (29): Der Torhüter sucht seit Wochen einen neuen Verein, der Markt ist äußerst schwierig, ein Angebot liegt aktuell nicht vor. In Köln will man die problematische Situation um Schwäbe schnell lösen. Jonas Urbig (21) ist als neue Nummer 1 gesetzt.

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Mit Philipp Pentke (39) und Matthias Köbbing (27) hat der FC weitere Keeper im Kader. Keller über einen Schwäbe-Abgang: „Wir haben eine klare Absprache: Wenn es ein Angebot gibt, das für ihn passt und für uns, dann werden wir zu einem Ergebnis kommen.“

Verteidiger Nikola Soldo (23): Der Kroate wurde von Trainer Gerhard Struber (47) schon vor dem Trainingslager aussortiert, seitdem hält er sich bei der U21 fit, kommt dort aber auch nicht zum Einsatz.

Keller erklärt: „Für Soldo gab es Anfragen, allerdings keine, die jetzt für alle Beteiligten bis dato so waren, dass alle sagen würden: Wir machen das gerne.“ Noch lägen die Parteien zu weit auseinander: „Der Spieler hat ein Interesse aus sportlicher Sicht. Wir haben natürlich auch ein wirtschaftliches Interesse. Der potenzielle neue Klub hat auch ein Interesse. Und alle Interessen haben wir noch in keinem Szenario übereingebracht, deshalb ist er noch da. Aber da besteht nach wie vor eine Wechselabsicht.“

Stürmer Maxi Schmid (21): Keller liebäugelt mit einer Leihe, sagt: „Bei Maxi ist es ja anders gelagert. Maxi ist ein Spieler, der einen super guten Charakter hat, der auch eine gute Entwicklung genommen hat. Er bräuchte aber sicherlich nochmal einen Zwischenschritt, für den Fall, dass es dann nochmal weitergehen sollte in seiner Leistungsentwicklung.“

Keller erklärt die Pläne: „Wir würden ihm einen Zwischenschritt geben, aber da muss natürlich auch was Passendes dabei sein. Da gab es schon Optionen, die uns aber im Verbund nicht getaugt haben. Jetzt gucken wir, ob noch eine Option auftritt. Wenn nicht, ist der Maxi ja auch eine sehr, sehr gute Verstärkung für unsere U21.“

Bei der U21 erzielte Schmid zuletzt ein Tor beim 5:0 über Paderborn II. Keller sagt: „Es wäre besser, wenn er dann da spielt, als wenn es irgendwo ein Leihkonstrukt gibt, mit dem wir dann nachher nicht einverstanden sind, beziehungsweise er auch nicht.“

Nachwuchsspieler: In diesem Sommer hat Keller schon vier Top-Talente verpflichtet, die erstmal weiter bei ihren oder anderen Klubs spielen (Mansour Ouro-Tagba, Chilohem Onuoha und die Brüder Said und Malek El Mala). Kölns Sportchef hat ein weiteres Talent an der Angel: „Ich würde es nach wie vor im Bereich des Möglichen erachten, dass wir nochmal so ein Leihkonstrukt fahren. Wir haben da ganz konkret noch den gleichen Spieler im Auge, den ich schon mal angeteasert habe, ohne Namen zu nennen. Den nenne ich jetzt auch nicht.“

Eine Einigung könnte bald erfolgen: „Der Spieler steht unter Vertrag. Wenn wir uns einig werden, dann würden wir das machen.“

Weitere Abgänge sieht Keller nicht: „Man sieht ja, wie sich ein vermeintlich ausreichend besetzter Kader relativ schnell verkleinern kann. Wir haben vier Spieler, die längerfristig ausfallen. Stand jetzt sehe ich von einer weiteren Leihe ab, auch wenn Spieler, die hinten dran stehen, sagen: Mehr Spielpraxis wäre gut. Dann müssen sie es halt hier schaffen.“