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Mega-Ohrfeige für FC-VorstandHistorische Entscheidung bei Versammlung – Verein völlig entzweit

Werner Wolf, FC-Präsident

Mitgliederversammlung: Der Vorstand des 1. FC Köln um Präsident Werner Wolf wurde am 24. September 2024 nicht entlastet.

Am Dienstagabend fand die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln in der Lanxess-Arena statt. Es wurde ein langer Abend – mit einem historischen Tiefpunkt.

Das war mal wieder eine denkwürdige Mitgliederversammlung beim 1. FC Köln. Nach dem Abstieg wurde die Kluft zwischen Vorstand und Mitgliederrat deutlich wie nie.

Präsident Werner Wolf (68) blickte am Dienstagabend (24. September 2024) in seiner Rede zurück und bat die Mitglieder nochmals um Entschuldigung für den Abstieg, betonte auch: „Die Registrierungssperre war vermeidbar und hätte vermieden werden müssen.“ Er versicherte, dass eine tiefe Analyse stattgefunden habe und Maßnahmen ergriffen wurden, damit so etwas nie wieder vorkommt.

1. FC Köln: 1335 Mitglieder entlasten Vorstand nicht

Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) richtete den Blick nach vorne, „weil dieser der alles entscheidende im Leben sei. Unser absolutes Top-Thema ist die Umsetzung unserer Spielidee. Sie soll unsere DNA werden.“ Das langfristige Ziel sei, mit viel inhaltlicher Arbeit, die „Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Wir wollen die Lücke schließen. Und kurzfristig möglichst schnell mit unserer ersten Herrenmannschaft oben mitspielen.“

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Für den FC soll es laut Keller wieder dahingehen, wo man Ende der 1980er-Jahre stand: „Da war der FC einer der Top-Klubs in Deutschland.“ Was dafür elementar sei, „ist Zusammenhalt, denn was zusammenhält, ist nicht kaputtzukriegen“.

Von Zusammenhalt war dann aber auf der FC-Mitgliederversammlung keine Spur mehr. Mitgliederrats-Chef Ho-Yeon Kim (43) kritisierte den Vorstand nach der abgelaufenen Saison mit Transfersperre und Abstieg unter anderem, weil er „immer weniger kritikfähig“ sei. Er zog ein hartes Fazit, obwohl er Licht und Schatten bei der Arbeit des Vorstands sah: „Wir können die Entlastung des Vorstands nicht empfehlen.“

Wolf ging empört ans Pult: „Ich kann es nicht nachvollziehen. Den Schritt, den Vorstand nicht zu entlasten, unternimmt man bei schweren rechtlichen Verfehlungen. Das sehen wir anders.“ Wolf betonte, dass alle Abläufe beim Potocnik-Transfer und dem Cas-Prozess offengelegt wurden. „Wir nehmen Kritik durchaus an“, so Wolf.

Der Präsident war entsetzt, dass es ein Gegeneinander zwischen Vorstand und Mitgliederrat gibt: „Lasst uns die Ruhe im Verein wahren, sie tut dem FC gut. Lasst uns fair und ehrlich bleiben.“

Eine Entlastung wäre für den Vorstand und die Geschäftsführung wichtig gewesen, denn dann können die verantwortlichen Personen für etwaige Unregelmäßigkeiten in ihrer Amtsführung im entsprechenden Zeitraum (hier also im Geschäftsjahr 2023/24) grundsätzlich nicht mehr belangt werden.

Doch es kam anders: 1335 Mitglieder stimmten ab, 51,54 Prozent waren gegen die Entlastung – eine Mega-Ohrfeige für den FC! Der Klub ist völlig entzweit. Zuletzt wurde der Vorstand um Präsident Wolfgang Overath (80) im Jahr 2010 nicht entlastet, ein Jahr später trat er zurück.

In zahlreichen Wortbeiträgen war zuvor von Mitgliedern für Zusammenhalt appelliert worden, doch die meisten Mitglieder straften den Vorstand ab. Wie es jetzt weitergehen soll, ist unklar. Bis 2025 bleibt der Vorstand im Amt, die Zusammenarbeit mit dem Gremium Mitgliederrat ist eine Katastrophe – und der Rückhalt der Mitglieder ist nicht mehr vorhanden.

Der Mitgliederrat wurde derweil entlastet: mit 62,18 Prozent Ja-Stimmen. Die Wahl des neuen Mitgliederrats sollte noch folgen in der späten Nacht.