Keine Punkte zum Zweitliga-Auftakt für den 1. FC Köln. Gegen den Hamburger SV unterlag Trainer Gerhard Struber bei seinem Debüt mit 1:2. Ein früher Patzer leitete die Niederlage ein.
Missglücktes Struber-DebütUrbig greift daneben – FC setzt Auftakt gegen Baumgart in den Sand
Was für ein bitterer Start für den 1. FC Köln in die neue Zweitliga-Saison.
Gerhard Struber (47) musste bei seiner FC-Premiere am Freitag (2. August 2024) eine 1:2-Niederlage gegen den großen Aufstiegsfavoriten Hamburger SV einstecken. Die erste große Standortbestimmung nach einer fast makellosen Vorbereitung ging damit in die Hose.
FC hat an frühen Nackenschlag zu knabbern
Der große Gewinner des Abends war Steffen Baumgart (52). Der Ex-Coach, der den FC bis Dezember zweieinhalb Jahre betreut hatte, entführte bei seiner Rückkehr nach Müngersdorf die ersten der Zähler der Saison.
Dabei war alles angerichtet für ein großes Kölner Fußballfest. Das Rhein-Energie-Stadion war rappelvoll, laut Thomas Kessler hätte der Klub für das Traditionsduell auch 100.000 Tickets verkaufen können. Die Vorfreude nach dem schmerzhaften Abstieg war riesig und spürbar im Stadion.
Der neue Coach Struber startete sein FC-Abenteuer mit der zu erwartenden Startelf. Luca Waldschmidt begann statt Sargis Adamyan auf der Zehn. In der Innenverteidigung setzte der Österreicher auf Talent statt Erfahrung.
Struber schmiss den blutjungen Julian Pauli, der in der Vorbereitung einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatte, ins eiskalte Profi-Wasser. Denn für den Abwehrmann war das Spiel gegen den großen Aufstiegsfavoriten von der Elbe der erste Profi-Einsatz überhaupt in seiner Karriere.
Der FC legte gegen den einstigen Bundesliga-Dino direkt los wie die Feuerwehr. Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic hatten in den ersten Minuten schon die frühe Führung auf dem Fuß. Doch statt selber zu treffen, folgte auf der Gegenseite die kalte Dusche.
Nach einem harmlosen Schuss von Dompé flutschte Jonas Urbig, der neuen Nummer eins zwischen den Pfosten, der Ball durch die Finger. Genau vor die Füße von Königsdörffer, der nur noch einschieben musste (6.). Eine ganz bittere Szene für den jungen Keeper, der früh das Vertrauen von Christian Keller und Gerhard Struber ausgesprochen bekam.
Konkurrent Marvin Schwäbe, der vergangene Saison noch sicherer FC-Rückhalt war, sah den Patzer seines Konkurrenten vor dem heimischen Fernseher – er fehlte krank. Kölns Sport-Boss Christian Keller (45) sagte bei Sky: „In der sechsten Minute, klar, weiß der Jonas selber: Den hat er normalerweise. Aber das passiert auch einem erfahrenen Torwart.“
FC kassiert zweites Gegentor per Abstauber
Der FC musste sich nach dem Nackenschlag erstmal gewaltig schütteln. Die Struber-Elf tat sich gegen überraschend tief stehende Hamburger im Anschluss schwer. Der intensive Pressing-Fußball griff nur selten. Der HSV dagegen beschränkte sich nach dem „Murmel-Tor“ lediglich aufs Kontern.
Das aber mit Erfolg: Denn während der FC weiterhin viel investierte, schlug der Gast ein zweites Mal eiskalt zu. Erneut ging es dabei über rechts, wo Thielmann den flinken Dompé überhaupt nicht in den Griff bekam.
Nach einer Flanke von Karabec parierte Urbig zunächst noch bärenstark den Kopfball von Königsdörffer. Der HSV-Angreifer nutzte aber erneut den Abpraller und schnürte den Doppelpack (35). 0:2, lange Gesichter beim FC! Diesen Start hatten sich wohl alle anders vorgestellt.
Nach der Pause übernahm der FC sofort wieder das Kommando. Doch so wirklich zwingend wurde es nicht, da der HSV weiter Beton anrührte, um dann vereinzelt Nadelstiche zu setzen. Daran änderten auch die beiden Einwechslungen von Adamyan und Maina zunächst nichts.
Struber gab derweil an der Seitenlinie alles, versuchte seine Jungs anzutreiben und weiter an sich zu glauben. Doch die Zeit tickte gnadenlos gegen den FC. Eine echte Torchance ließ auch bis zur 78. Minute auf sich warten.
Doch dann war plötzlich wieder Leben in der Bude. Nach einer Flanke von Ljubicic war Maina zur Stelle und hauchte dem FC mit seinem Kopfballtreffer neues Leben ein. Genug Zeit für die Aufholjagd in der Schlussphase. Am Ende half aber auch die sechsminütige Nachspielzeit nichts, der FC rannte vergeblich an, während der HSV das Spiel glücklich über die Zeit schaukelte.