Die Vorbereitung auf die neue Saison läuft beim 1. FC Köln auf Hochtouren. Gerhard Struber hat nun die dritte Woche hinter sich. An eine Sache muss er sich besonders gewöhnen.
„Hat es in meiner Fußball-Welt so nicht gegeben“Nach RB-Zeit: Struber staunt über FC und muss aufpassen
Die Profis des 1. FC Köln ackern, viele Kinder genießen ihre Sommerferien. Logisch, dass es bei der Vorbereitung am Geißbockheim voll ist. Für den neuen Trainer Gerhard Struber (47) eine völlig neue Situation.
Der Österreicher hat in seiner Karriere als Trainer vornehmlich bei RB-Klubs gearbeitet (Salzburg, New York, Farmteam FC Liefering). Dort sind die Trainingsvoraussetzung höchst professionell – und vor allem nahezu klinisch abgeschottet. Die Mannschaften können so unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre Einheiten absolvieren.
Gerhard Struber begeistert vom Geißbockheim und den Fans
Auch bei Strubers Stationen beim Wolfsberger AC oder in England beim FC Barnsley war das so. In Köln ist es komplett anders. Der FC, spürbar anders – eben ein Klub zum Anfassen.
Als EXPRESS.de den Coach auf die Fan-Massen und die Bedingungen am Geißbockheim am Freitag (12. Juli 2024) nach der Vormittagseinheit anspricht, gerät er ins Schwärmen. Sagt aber auch, dass er aufpassen muss. „Generell ist es hier richtig charmant und schön. Die Umgebung ist so anders, als ich das aus der Vergangenheit gewohnt bin. Ich genieße das richtig, hier in der Atmosphäre ein Training leiten zu können“, sagt Struber.
Er holt weiter aus: „Gefühlt trainiert man in einem Park. Da stehen die Fans direkt vor der Haustür. Das ist schön, aber gleichzeitig ist das echt neu, wirklich neu für mich, vor hunderten Fans ein normales Training abzuhalten. Das hat es tatsächlich in meiner vorherigen Fußball-Welt so nicht gegeben.“
Der Trainer genießt die Atmosphäre aber auch und ist froh, dass das Interesse und die Euphorie in Köln so groß sind. Struber untermauert: „Ich muss ehrlich sagen, dass uns das freut, wenn wir so vielen interessierten Menschen ein bisschen was bieten können.“
Doch die Sache hat auch einen Haken. Ob er aufpassen muss, was er sagt und sich ab und zu zurückhalten muss bei seinen Kommandos? Struber muss lachen: „Ja, tatsächlich, das ist nicht einfach.“ Aber bisher bekommt er es gut hin. Die Spieler sind begeistert von seiner Art, zu coachen.
Immer wieder greift Struber ein, korrigiert und lobt. Die Ansprache ist dabei klar, direkt und respektvoll. Das kommt bei den Spielern richtig gut an. Denis Huseinbasic (23) sagt über den neuen Coach: „Die Ansprache ist sehr klar. Er hat seine Vorstellung vom Fußball. Er hält an und sagt ganz klar, was er von uns möchte. Das finde ich persönlich sehr gut.“