Sein Vater war großer FC-HeldUlm-Knipser kommt selbstbewusst nach Köln: „Der FC steht unter Druck“

Ulms Felix Higl bejubelt seinen Treffer zum 3:1 gegen Eintracht Braunschweig.

Ulms Felix Higl jubelt nach dem Treffer zum 3:1 gegen Braunschweig am 27. September 2024.

Das wird ein ganz besonders Spiel am Samstag in Köln. Bei den Gästen aus Ulm spielt der Sohn eines ehemaligen FC-Helden mit. EXPRESS.de sprach mit Felix Higl.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Mit dem 1. FC Köln feierte Alfons Higl große Erfolge und mischte immer oben mit. Der heute 59-Jährige war ein gnadenloser Verteidiger, spielte von 1989 bis 1995 beim 1. FC Köln und danach noch eine Saison bei Fortuna Köln.

Für den FC absolvierte Higl insgesamt 208 Spiele, wurde 1990 unter dem jüngst verstorbenen Trainer Christoph Daum mit Stars wie Pierre Littbarski (64) und Thomas Häßler (58) Vizemeister, stand mit den Kölnern im Halbfinale des Uefa-Cups gegen Juventus Turin. 1991 verlor Higl mit den Geißböcken das DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen nach Elfmeterschießen.

FC-Held Alfons Higl kommt am Samstag ins Rhein-Energie-Stadion

Das wohl schönste aus Higls Kölner Zeit: Sohn Felix (27) wurde 1997 in Köln geboren. Am Samstag (5. Oktober 2024) kommt er mit dem SSV Ulm in Rhein-Energie-Stadion (13 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de).

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

„An meine Zeit in Köln habe ich selber keine großen Erinnerungen. Wir sind weggezogen als ich ungefähr ein Jahr alt war. Danach sind wir oft umgezogen: Wolfsburg, Freiburg oder Unterhaching“ erzählt Higl im Gespräch mit EXPRESS.de.

Die Verbindung zum FC ist aber seit frühester Kindheit groß: „Mein Vater hat mir immer viel vom 1. FC Köln erzählt – und ich habe natürlich auch viel gefragt. Da kamen dann interessanten Geschichten von ihm. Er hat schon geschwärmt, dass die Stimmung und die Fans rund um den 1. FC Köln ganz besonders sind. Da habe ich natürlich auch ein Auge für den FC bekommen. Ich verfolge den Klub also seit langem und finde ihn sehr sympathisch.“

Ein Engagement in Köln hat sich aber bisher nicht ergeben. Felix sagt: „Ich habe mehr im Süden Fußball gespielt. Und ich bin auch eher ein Spätzünder, kein klassischer Spieler, der aus einem Nachwuchsleistungszentrum direkt zu den Profis kommt. Mein erstes Herrenjahr habe ich in der Oberliga gespielt. Dann habe ich mich über die Regionalliga hochgearbeitet und bin jetzt natürlich stolz, in der 2. Liga zu kicken. Und ich bin heiß auf das, was noch kommt.“

Der FC sollte jedenfalls gewarnt sein, denn in dieser Saison hat Felix Higl schon vier Tore erzielt. Nachdem Ulm zunächst einige knappe Niederlagen einstecken musste (gegen Kaiserslautern, Regensburg, Düsseldorf oder Nürnberg), gab es zuletzt zwei 3:1-Siege in Folge gegen Elversberg und Braunschweig – der 1,94 Meter große Stürmer traf jeweils einmal.

Higl sagt: „Wir sind froh, dass wir die ersten Spiele gewinnen konnten. Und ich bin natürlich happy, dass ich mit zwei Treffern etwas beisteuern konnte. Das gibt Aufwind und Selbstvertrauen.“

Alfons Higl im Trikot des 1. FC Köln 1991.

Alfons Higl (1. FC Köln) am Ball, hier am 24. August 1991. Sein Sohn Felix spielt in der 2. Liga für den SSV Ulm.

Entsprechend mutig fährt er in seine Geburtsstadt Köln: „Mein Vater hat zwar gesagt, dass der FC eine unglaubliche Wucht hat und die Atmosphäre im Stadion einmalig ist. Er meinte, dass ich mich auf was gefasst machen soll – aber der FC steht auch sehr unter Druck. Sie hätten bisher mehr Punkte verdient. Gegen uns sind sie der absolute Favorit und müssen gewinnen. Das erwartet jeder.“

Higl weiter: „Wir sind der Underdog, aber wir sind selbstbewusst. Das wird ein hochinteressantes und stimmungsgeladenes Spiel.“ Papa Alfons ist am Samstag natürlich auch in Köln im Stadion. Felix muss schmunzeln: „Er wird kommen, das lässt er sich nicht entgehen.“