FC-Rekord für die EwigkeitDieter Müller spricht über FC-Bosse – darum war er nicht beim Legenden-Treff

ZDF Sportstudio: Katrin Müller-Hohenstein und Dieter Müller (ehemals 1. FC Köln).

Katrin Müller-Hohenstein und Dieter Müller, welcher ein Bild aus seiner Zeit beim 1. FC Köln zeigt, im Aktuellen Sportstudio des ZDF im Jahr 2015.

Am Freitag gründete der 1. FC Köln den „Club der Legenden“ – einige ehemalige Stars konnten nicht dabei sein, darunter Dieter Müller. Gegenüber EXPRESS.de erklärt er die Gründe.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Die FC-Familie rückt wieder enger zusammen. Am Freitag (22. November 2024) wurde der „Club der Legenden“ gegründet. Werner Wolf (68) lud ehemalige Stars zum Lunch in ein Kölner Sternerestaurant ein.

Zahlreiche Ex-Spieler waren der Einladung gefolgt. Doch einige konnten nicht teilnehmen beim Legenden-Treff des FC. Wolfgang Overath (81) etwa, der einen anderen Termin wahrnehmen musste. Nicht dabei war auch Stürmer-Legende Dieter Müller (70).

Dieter Müller von Wolf und Keller überzeugt

Der zweimalige Bundesliga-Torschützenkönig (1977 und 1978) gewann mit dem FC 1978 die deutsche Meisterschaft sowie 1977 und 1978 den DFB-Pokal. Einen Rekord hält immer noch: Beim 7:2 der Kölner gegen Werder Bremen am 18. August 1977 erzielte der Mittelstürmer als bisher einziger Spieler der Bundesliga sechs Tore in einer Partie.

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EXPRESS.de sprach mit dem ehemaligen Weltklasse-Knipser am Montag (25. November) über den neuen Legenden-Club beim FC. „Ich konnte leider nicht in Köln dabei sein, weil meine Frau eine Operation hatte“, berichtet Müller, „aber ich habe gehört, dass es ein toller Tag für alle Beteiligten war. Die Idee, ehemalige Stars einzubinden, finde ich generell sehr gut. Ich wohne in Frankfurt und sehe das bei der Eintracht, die das hervorragend macht. Auch bei Bayern München klappt das gut und hilft in meinen Augen auch dem Verein.“

In Köln soll nun auch wieder etwas mehr Gemeinschaft entstehen. Die Idee kam auch durch Stephan Engels auf, der die neue Gruppierung koordinieren wird. So sollen sich die Altinternationalen regelmäßig bei Heimspielen im Club78 im Rhein-Energie-Stadion treffen. Und auch darüber hinaus sollen diverse Aktionen entstehen.

Müller freut sich drauf: „Ich habe ein gutes Verhältnis zu Präsident Werner Wolf und Geschäftsführer Christian Keller. Natürlich haben sie auch Fehler gemacht, aber es sind sehr integre Persönlichkeiten. Aktuell läuft es sportlich wieder besser, ich wünsche dem FC nur das Beste.“

Ob sich die Alt-Stars auch beratend einmischen sollen, beurteilt Müller aus einer speziellen Sicht: „Das muss sich ergeben. Wenn man sich trifft, wird natürlich über verschiedene Dinge gesprochen, aber ich bin nicht der Typ, der viel kritisieren will. Dafür ist man vom Tagesgeschäft zu weit weg. Ich war zwölf Jahre Präsident bei Kickers Offenbach und weiß, wie schwer das Geschäft ist. Gerade auch für Trainer – nach zwei schlechten Spielen können die auch mal schnell weg sein.“

Der ehemalige FC-Stürmer hat also Verständnis für die aktuelle FC-Führung, die ein langfristiges Konzept umsetzen will: „Wolf und Keller haben es nicht einfach. Ich habe dem Präsidenten aber auch gesagt: Der sportliche Erfolg ist alles. Wenn man Siege einfährt, kann man alles machen, wenn der Erfolg ausbleibt, reißen sie einem die Birne ab.“

Hier seht ihr die Noten der FC-Profis nach dem Sieg in Münster:

Müller weiter: „Doch für alle Misserfolge können die Bosse auch nichts. Nehmen wir das Beispiel Florian Kainz. Er war ein Garant, dann spielt er plötzlich eine schwache Saison – auch das gehört zum Fußball.“

Müller will künftig gerne dabei sein, wenn sich die FC-Legenden treffen, denn Klub und Stadt sind tief in seinem Herzen verankert: „Ich habe in Köln auch mein Buch präsentiert (‚Meine zwei Leben‘). Ich werde immer mit viel Liebe von den Menschen in Köln aufgenommen. Da spürt man, dass man Großes geleistet hat für den Verein. Aus Köln bekomme ich auch nach wie vor noch viel Fanpost. Das ist schon ganz besonders für mich.“