Erstes Bundesliga-Spiel und gleich in der Startelf: Für Dejan Ljubicic wurde beim Sieg gegen Hertha BSC ein Traum war. Jetzt freut er sich auf das Duell mit dem FC Bayern.
„Sollte Kevin-Prince ärgern“Ljubicic machte Boateng bei seinem FC-Debüt richtig „heiß“
Köln. Seine Nominierung in die Startelf kam überraschend. Nicht nur für die Fans, sondern auch für Dejan Ljubicic (23) selbst. Der Neuzugang von Rapid Wien stand in seinem ersten Bundesliga-Spiel seinen Mann, war extrem fleißig und legte eine blitzsaubere Leistung ab.
„Es war sehr intensiv. Ich habe selbst nicht damit gerechnet, erst gestern erfahren, dass ich spiele. Das hat mich riesig gefreut, ich war auch ein bisschen aufgeregt. Ich denke, ich habe meine Aufgabe gut gemeistert und der Mannschaft geholfen“, sagt Ljubicic am Tag nach dem 3:1-Sieg über Hertha BSC Berlin.
Seine Aufgabe war eine spezielle. „Ich sollte Kevin-Prince Boateng ärgern. Ich glaube ich hab das die meiste Zeit geschafft.“, schmunzelt „Dejo“, wie ihn Trainer und Teamkollegen nennen, und rutscht dann ins Wienerische ab.
„Kevin war ganz schön heiß auf sich und seine Spieler.“ Mit „heiß“ meint der Wiener „angefressen“ oder „stinksauer“. Dafür sorgte Ljubicic, der sich nicht auf die eine Position festnageln lassen will. „Kainzi, Jan (Thielmann) und ich haben uns abgewechselt und dann habe ich mal über außen die Tiefe gesucht. Das ist uns gelungen, aber am wichtigsten sind die drei Punkte.“
Steffen Baumgart: „Ich wollte eine hohe Intensität im Spiel!“
Trainer Steffen Baumgart erklärte seine Gedanken hinter der Nominierung von Ljubicic und dem Vorziehen von Mark Uth (30) als zweitem Stürmer neben Anthony Modeste (33).
„Wir wollten einen Zehner mit einer hohen Intensität gegen den Mann haben, das sind nicht so die Stärken von Mark. Das haben wir mit Dejo und Jan gut gemacht. Ljubicic hat von der Intensität her alles so gemacht wie wir das wollten und auch spielerisch habe ich ganz wenige Fehler gesehen.“
Dejan Ljubicic kam ablösefrei von Rapid Wien
Der Österreicher, der im Sommer ablösefrei von Rapid Wien kam, freut so ein Lob natürlich, aber noch mehr über den Sieg vor 16.500 Zuschauern. Mit einem Lächeln im Gesicht erinnert er sich: „Die Stimmung ist wirklich unglaublich gewesen, ich habe gedacht, es sind 50.000 drin. Das war Wahnsinn.“
Und die wachten nach dem Ausgleich von Anthony Modeste erst richtig auf. Ljubicic: „Hertha hat das in den ersten 30 Minuten nicht schlecht gemacht. Tony hat dann den Ausgleich überragend gemacht und das hat uns allen einen Schub gegeben. Der Trainer hat uns in der Vorbereitung immer gesagt, dass wir auch nach Rückständen wieder zurückkommen können. Die Intensität in der zweiten Halbzeit war überragend.“
Den freien Dienstag wird der Wiener nun genießen, am Abend aber schaut er sicher den Supercup mit dem nächsten FC-Gegner Bayern München.
Dejan Ljubicic freut sich auf diese neue Herausforderung, nachdem der erste Sieg so gut getan hat: „Sie waren letztes Jahr Champions League-Sieger, haben auch jetzt eine überragende Mannschaft. Wir werden trotzdem alles abrufen und schauen, was geht.“