„Warten sehnsüchtig darauf“Beim Cas nachgehakt: So ist der Stand im FC-Kampf gegen die Transfersperre

Christian Keller und Steffen Baumgart unterhalten sich beim Training des 1. FC Köln an der Bande.

Sportchef Christian Keller (l.) und Trainer Steffen Baumgart, hier am 5. April 2023 am Geißbockheim, warten auf eine Entscheidung des Cas.

Darf der 1. FC Köln für die neue Bundesliga-Saison 2023/24 Spieler verpflichten? Darüber entscheidet nach der Fifa-Transfersperre der Internationale Sportgerichtshof (Cas). So ist der Zwischenstand.

von Martin Zenge  (mze)

„Wir warten relativ sehnsüchtig darauf, dass der Cas über unseren Aussetzungs-Antrag entscheidet.“ Das sagt Sport-Geschäftsführer Christian Keller (44) in der Klub-Doku „24/7 FC“.

Die Kölner wollen die von der Fifa verhängte Transfersperre vor dem Internationalen Sportgerichtshof kippen – zumindest vorübergehend, um im Sommer doch neue Spieler holen zu können.

Cas-Sprecherin: Antrag des 1. FC Köln „wird derzeit bearbeitet“

Jeder Tag zählt im Kampf um Kader-Verstärkung! Aber: Der Cas hält sich weiterhin bedeckt, gibt keine zeitliche Prognose ab…

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EXPRESS.de hakte beim Gerichtshof in Lausanne nach, eine Sprecherin erklärt zum Zwischenstand: „Der Antrag auf Aussetzung der Vollstreckung der angefochtenen Entscheidung wird derzeit bearbeitet. Die anderen Verfahrensbeteiligten müssen ihre Standpunkte schriftlich darlegen.“ Danach entscheide die „Divisions-Präsidentin oder ihr Stellvertreter“.

Die „anderen Verfahrensbeteiligten“, das sind Jaka Cuber Potocnik (17) und NK Olimpija Ljubljana. Der FC hatte den Nachwuchsstürmer am 31. Januar 2022, einen Tag nach dessen Kündigung in Ljubljana, verpflichtet – wurde daher von den Slowenen wegen Anstiftung zum Vertragsbruch verklagt.

„Wann die Entscheidung ergehen wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, so die Cas-Sprecherin über Kölns Aussetzungs-Antrag, der gemeinsam mit der Berufung beim Sportgerichtshof eingereicht wurde.

Christian Keller: „Können keine Entscheidungen mehr treffen“

Am Geißbockheim sitzt man wie auf heißen Kohlen! Am Montag (15. Mai 2023) ist es bereits vier Wochen her, dass der FC seine Anträge gestellt hat. Der für vier Monate gesperrte Potocnik und dessen Ex-Verein Olimpija, der für den Angreifer 2,5 Millionen Euro fordert, haben ebenfalls Berufung eingelegt.

In der Klub-Doku erinnern sich die Kölner Verantwortlichen noch mal an den 29. März – jenen Tag, an dem der FC die Registrierungs-Sperre der Fifa erhalten hat.

Sportboss Keller: „Das hat die Planungen für die kommende Saison derart durcheinandergewirbelt, dass wir jetzt keine Entscheidungen mehr treffen können. Wir arbeiten aber ganz normal weiter. Im Scouting und in der Kaderplanung gehen normale Prozesse vonstatten. Wir werden sehen, wie der Cas entscheidet.“

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Stefan Ruthenbeck: Für Jaka Potocnik ist „eine Welt zusammengebrochen“

Chefcoach Steffen Baumgart (51): „Klar bist du überrascht, auch über die Härte des Urteils. Wo man noch nicht einmal nachweislich etwas falsch gemacht hat. Das steht sogar im Urteil: Wir konnten nur nicht beweisen, dass wir nichts falsch gemacht haben, und das ist interessant.“ Bei der Fifa herrscht umgekehrte Beweislast.

„Ich beschäftige mich nie mit Dingen, die vielleicht oder vielleicht auch nicht kommen“, ergänzt Baumgart: „Ich beschäftige mich mit dem, was ist. Und laut Ist-Zustand dürfen wir keine Transfers tätigen. Trotzdem machen wir unsere Arbeit im Hintergrund. Weil die Hoffnung ja da ist.“

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Den bislang ausgeliehenen Jeff Chabot (25, Vertrag bis 2026) durfte der FC trotz Sperre fest verpflichten, da der Innenverteidiger bereits für den Klub registriert ist.

U19-Trainer Stefan Ruthenbeck (51) kümmert sich natürlich vor allem um seinen Schützling Potocnik. „Für ihn ist eine Welt zusammengebrochen“, sagt der Talente-Coach rückblickend: „Es ging erst mal um den Jungen. Wir haben versucht, ihn aufzufangen. So ein 17-Jähriger denkt, er wäre für alles verantwortlich – das ist er halt eben nicht!“ Jetzt warten alle gemeinsam auf Post aus Lausanne…