Trauriger Blick in HistorieWie lange fällt Uth diesmal aus? „Für ihn blöd, für uns blöd, für alle blöd“

1. FC Köln, Trainingslager in Bad Waltersdorf (Österreich), Testspiel gegen Udinese Calcio in St. Veit an der Glan mit Mark Uth (1. FC Köln).

Mark Uth (1. FC Köln), hier am 27. Juli 2024 im Trainingslager in Bad Waltersdorf (Österreich)

Er ist das große Sorgenkind im Kölner Kader. Viele Fans machen sich Sorgen um Mark Uth (32). Kommt er nach seiner neuerlichen Verletzung schnell wieder in die Gänge?

von Uwe Bödeker  (ubo)

Wie wichtig Mark Uth (32) für den 1. FC Köln ist, betonen die Verantwortlichen immer wieder: Wortführer in der Kabine, genialer Techniker mit überragender Übersicht auf dem Platz. Der gebürtige Porzer ist ohne Frage einer der begabtesten Kicker im FC-Kader. Wenn da die körperlichen Probleme nicht wären …

Nach wochenlanger und sensibler Individual-Vorbereitung hatte Uth in den letzten Wochen gezeigt, wie wertvoll er sein kann. Im Training sorgte er oft für geniale Momente, bei der U21 glänzte er Anfang August 2024 in 45 Minuten gegen Paderborn II beim 5:0 mit einer Torvorbereitung.

Mark Uth hat immer wieder Probleme mit Adduktoren und Schambein

Trainer Gerhard Struber (47) war froh, dass er Uth wieder als Waffe bei den Profis einsetzen konnte, doch dann der Schock: nachdem Uth beim Stand von 1:2 aus FC-Sicht in der 66. Minute in Elversberg eingewechselt wurde, musste er in der 71. Minute schon wieder runter.

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Die Diagnose: Adduktoren-Zerrung. Klingt erstmal nicht dramatisch, doch beim FC und seinen Fans sind die Sorgen groß, dass Uth wieder länger daran zu knabbern haben könnte.

Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) sagte am Mittwoch (14. August 2024): „Es ist eine Zerrung der rechten Adduktoren. Mehr ist es tatsächlich nicht. Das ist gut, dass es eine sehr, sehr moderate Verletzung ist. In sieben bis zehn Tagen sollte da irgendwie wieder eine volle Trainingsfähigkeit da sein.“

Doch Keller weiß auch: „Andererseits ist es natürlich schlecht, weil Mark ein sehr umfassendes und individuelles Programm absolviert hatte, um gut in die Saison zu starten. Dann hat er ja auch dreieinhalb Wochen voll trainiert sowie ein ordentliches Spiel in der U21 gemacht. Dass jetzt nach vier Minuten leider ein Muskel nicht mitspielt und direkt wieder zwickt, ist für ihn blöd, ist für uns blöd, ist für alle blöd.“

Keller betonte, dass die Schwachstelle Adduktoren bei Uth besonders behandelt wurde, es handele sich um einen Muskel, „auf den wir im Aufbau sehr viel Wert gelegt haben, weil es bekannt ist, dass die Adduktoren und das Schambein bei ihm eine Schwachstelle sind. Es war eigentlich genau die Idee, dass es nicht passiert. Jetzt hat es leider nicht geklappt.“

Ein Blick in die jüngere Verletzungshistorie von Uth zeigt, dass es nicht sicher ist, ob Uth tatsächlich in sieben bis zehn Tagen wieder fit sein könnte. Von April bis August 2019 fehlte er auf Schalke 119 Tage mit Adduktorenproblemen, ab dem 9. Dezember 2019 fiel er mit einer Adduktorenverletzung weitere 35 Tage aus.

Im August 2022 war er beim 1. FC Köln 21 Tage wegen Adduktorenbeschwerden außer Gefecht, es folgte im Oktober 2022 eine Schambeinreizung (45 Tage) sowie ab Mitte Dezember 2022 eine Schambeinentzündung, wobei er 197 Tage später – also erst im Juli 2023 - wieder fit war.

Die Kölner hoffen jetzt, dass sich die behutsame Aufbauarbeit doch noch auszahlt und Uth nach der Zerrung schnell wieder in die Gänge kommt. Das Pokalspiel in Sandhausen (18. August) verpasst er auf jeden Fall. Danach geht es weiter in der 2. Liga gegen Braunschweig (24. August). Die Partie bei Uths Ex-Klub Schalke 04 steigt am 1. September. Ob es bis dahin für Uth reicht?