Nach dem fehlgeschlagenen Saisonstart will sich der 1. FC Köln aus dem Abstiegskampf befreien. Können Transfers von vertragslosen Spielern helfen?
„Viele gute Fußballer dabei“FC braucht dringend Punkte: Kommt vertragslose Verstärkung?
Braucht der 1. FC Köln externe Verstärkung?
Diese Frage haben sich viele FC-Fans nach dem enttäuschenden Saisonstart bereits selbst beantwortet und würden gerne neue Spieler am Geißbockheim begrüßen. Doch wie sehen die Verantwortlichen des 1. FC Köln die Personallage, angesichts der schwierigen Tabellensituation.
Baumgart: „Wissen, wer keinen Vertrag hat“
„Natürlich wissen wir, wer keinen Vertrag hat. Die Frage ist immer, helfen sie dir in dem Moment oder helfen sie dir nicht. Das ist für uns ja alles spekulativ“, äußerte sich Steffen Baumgart (51) am Dienstag (26. September 2023) merklich zweifelnd zur Transfer-Frage.
Zwar ist das Transfer-Fenster seit dem 1. September geschlossen, doch besteht die Möglichkeit vertragslose Spieler zu verpflichten. Eine Chance, die sich nicht nur aufgrund der Tabelle, sondern auch aufgrund einer weiterhin im Raum stehenden Transfersperre doppelt lohnen könnte.
Schlusslicht FSV Mainz 05 (derzeit punktgleich mit dem FC) reagierte am Montag (25. September) auf den eigenen Fehlstart und verpflichtete Abräumer Josuha Guilavogui (33), der 265 Einsätze für den VfL Wolfsburg vorzuweisen hat. Einer der, dem FC in verletzungsbedingter Abwesenheit von Eric Martel (21) auch geholfen hätte?
„Die Jungs, die jetzt auf dem Markt sind, da sind ganz viele gute Fußballer dabei, aber sind sie auch in der Lage, dir schnell zu helfen?“, fragt Baumgart skeptisch. „Es ist dann eher so, dass sie zum gleichen Zeitpunkt bereit sind, wie unsere verletzten Spieler dann wieder da sind“, nimmt der 51-Jährige eher Abstand von einem weiteren Transfer.
Und das, obwohl mit Abräumer Jean-Philippe Gbamin (28, ehemals Mainz 05), Flügelflitzer Tanguy Coulibaly (22, ehemals VfB Stuttgart) oder etwa Verteidiger Almamy Toure (27, ehemals Eintracht Frankfurt) einige in der Bundesliga erprobte Alternativen für sämtliche Positionen in Offensive und Defensive zur Verfügung stehen würden.
1. FC Köln verzichtet wohl auf vertragslose Verstärkung
Doch die Kölner Zurückhaltung geht wohl auch auf die bisherigen Transfers der Baumgart-Ära zurück. Schließlich brauchten selbst Glücksgriffe wie Linton Maina (24), Davie Selke (28), Jeff Chabot (25) oder Mark Uth (32) ein wenig Anlaufzeit, um sich an das Baumgart-System zu gewöhnen. Andere Spieler, wie etwa Sargis Adamyan (30) oder Jacob Christensen (22), brauchen gar noch länger.
„Wir beschäftigen uns schon mit solchen Situationen und wir beschäftigen uns auch mit solchen Spielern – aber nicht konkret. Wir wissen schon, wer auf dem Markt ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir irgendjemanden holen“, legt Baumgart die Gedankenspiele der FC-Verantwortlichen dar.
Dass in der näheren Zukunft erstmal kein weiterer Neuzugang am Geißbockheim zu erwarten ist, liegt offenbar auch an Baumgart selbst: „Da bin ich auch nicht der Richtige für, weil ich es immer sehr schwierig finde, jemanden aus dem Urlaub zu holen oder aus der Arbeitslosigkeit und zu sagen ‚Du bist jetzt der Richtige‘. Das liegt vielleicht auch ein bisschen an mir.“
Schlussendlich scheinen die Transfer-Planungen bei Baumgart und FC-Geschäftsführer Christian Keller (44) abgeschlossen zu sein. Punktet der 1. FC Köln in den kommenden Wochen, dürfte sich daran wohl auch nichts ändern. Gehen die Kölner allerdings auch gegen Stuttgart und Leverkusen als Verlierer vom Platz, dürften die Transfer-Überlegungen eventuell noch einmal intensiviert werden.