Davie Selke wird in der neuen Spielzeit nicht mehr für den 1. FC Köln, sondern als FC-Gegner auflaufen. Vor dem Auftakt-Duell vermeidet der HSV das Risiko – und Selke konkrete Zahlen.
„Finde ich nicht seriös“Selke-Start beim HSV mit Klartext – deutliche Tendenz für FC-Duell
von Béla Csányi (bc)
Sein Jahresgehalt von einer Million Euro pro Spielzeit streicht Davie Selke (29) 2024/2025 nicht mehr am Rhein, sondern an der Elbe ein.
Seit seiner Unterschrift beim Hamburger SV am 11. Juli ist aber auch klar: Selke und der 1. FC Köln werden in der anstehenden Spielzeit als Gegner aufeinandertreffen. Dass die erste der zwei Zweitliga-Begegnungen bereits zum Auftakt im Rhein-Energie-Stadion stattfindet, setzt Selke zeitlich ordentlich unter Druck.
Davie Selke lässt sich nicht in die Karten gucken: „Nicht seriös“
Aus Köln hatte sich Selke schließlich verletzt verabschiedet, ein am 28. Spieltag Anfang April erlittener Mittelfußbruch zwang den Stürmer in der entscheidenden Saisonphase zum Zuschauen. Und auch beim neuen Arbeitgeber startet der U21-Europameister nicht bei 100 Prozent.
An den Tausend-Meter-Läufen im Hamburger Volkspark hatte Selke am Montag nach eigener Aussage „richtig Spaß“, die Fitness steigert er mit dem straffen Vorbereitungs-Programm von Trainer Steffen Baumgart (52) jetzt von Woche zu Woche. Alle Übungen kann er im Training aber noch nicht absolvieren.
Laut „Mopo“ werde die Belastung auch im Dienstag begonnen Österreich-Trainingslager „noch gezielt gesteuert“. Besonders wenn die Intensität in einigen Abschnitten erhöht werde, könne Selke womöglich noch auf ein individuelles Programm ausweichen, um bis zum Saisonstart – und damit der Köln-Rückkehr – bloß kein Risiko einzugehen.
„Der Körper kann einiges. Der Fuß fühlt sich gut an“, zeigte sich Selke optimistisch, rechzeitig auf Betriebstemperatur zu kommen. Nachdem er sich den Fuß in der ersten Jahreshälfte aber gleich zweimal gebrochen hatte, wollen die Verantwortlichen jetzt nichts überstürzen. Auch wenn Sturmpartner Robert Glatzel (30) wegen der Folgen einer Sehnenreizung derzeit sogar komplett außen vor ist.
Mit zweimal 22 und einmal 19 Saisontoren für den HSV schraubte Glatzel die Messlatte in den bisherigen drei Spielzeiten ordentlich nach oben, die Zahlen beeindruckten auch Selke.
Zu einem Wettbieten wollte der sich aber nicht hinreißen lassen, sagte stattdessen über die zu erwartende Ausbeute: „Öffentlich eine Zahl zu nennen, dafür war ich noch nie der Typ. So etwas finde ich nicht seriös.“
Den Fans versprach er zumindest „das eine oder andere Tor für den HSV“, egal ob im Zusammenspiel mit Glatzel oder als mögliche alleinige Spitze. Welche Offensiv-Besetzung Baumgart schlussendlich am 2. August in Köln auf den Platz schicken wird, hängt zunächst aber vor allem davon ab, welcher seiner Ballermänner überhaupt zur Verfügung steht.