Die Zukunftsfrage beim 1. FC Köln – wie geht es an der Spitze des Klubs weiter? In wenigen Wochen steht die Mitgliederversammlung an. Jetzt reagiert der Vorstand.
Vor MitgliederversammlungFC-Vorstand um Werner Wolf lässt Bombe platzen – interessanter Kandidat
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DEVK-Vorstand Gottfried Rüßmann (Mitte) im Oktober 2018 mit dem damaligen Trainer Markus Anfang und Ex-Vize-Präsident Markus Ritterbach (r.).
Mit Spannung blicken die Mitglieder des 1. FC Köln auf die Versammlung am 24. September 2024. Dort wird ein neuer Mitgliederrat gewählt – das wichtige Gremium, welches nach der Zusammenstellung bis Herbst 2025 ein Vorstandsteam finden und zur Wahl vorschlagen muss.
Aktuell ist das Verhältnis zwischen dem Vorstand mit Präsident Werner Wolf (67) und seinen Vizepräsidenten Eckhard Sauren (52) und Carsten Wettich (44) sowie dem Mitgliederrat angespannt bis zerrüttet.
FC-Vorstand schlägt eigenen Kandidaten für den Mitgliederrat vor
Zuletzt sorgte eine Analyse des Kölner Mitgliederrats zu den Fehlern in der abgelaufenen Saison für Ärger. Der Vorstand fand den Zeitpunkt unpassend, der Mitgliederrat meinte, dass er seinen Pflichten als Kontrollgremium nur nachgekommen sei.
Die Frage ist nun, wie sich der neue Mitgliederrat aufstellen wird – und ob das Gremium sogar Wolf und Co. für eine weitere Amtszeit nominieren könnte. Am Donnerstag (15. August 2024) reagierte der Vorstand jetzt mit einem Vorstoß.
Die FC-Mitglieder wurden zu einem Stammtisch eingeladen, diesmal allerdings im kleineren Rahmen. Am 3. September wollen die FC-Bosse im 12. Mann (Businessbereich Ost im Rhein-Energie-Stadion) mit den Mitgliedern über die sportliche Ausrichtung, die Strategie für eine bessere Zukunft und das Geißbockheim sprechen.
In der Einladung steht auch, dass eine Liste mit allen Kandidierenden für den Mitgliederrat im geschlossenen Mitgliederbereich der FC-Homepage zu finden ist.
Dort lassen Wolf und Co. eine kleine Bombe platzen: Der Vorstand schlägt selber einen Kandidaten für den Mitgliederrat vor. Dies steht ihm laut Paragraf 18.3 der Vereinssatzung zu. Es handelt sich bei dem Kandidaten um ein echtes Hochkaliber: DEVK-Vorstand Gottfried Rüßmann (63).
Der gebürtige Stolberger ist laut eigenen Angaben seit 1972 FC-Fan, im Jahr 2025 scheidet er als Vorstandsvorsitzender bei der DEVK aus. Die Versicherung ist seit Jahren einer der Hauptsponsoren beim FC.
Dass der Vorstand einen eigenen Kandidaten zur Wahl in den Mitgliederrat vorschlägt, ist eher selten. Hauptsächlich gehen die Bewerberinnen und Bewerber den anderen möglichen Weg: sie sammeln 100 Unterschriften und werden dann von der Wahlkommission durchgewunken. Auch Rüßmann hat nun die Zustimmung von der Wahlkommission.
Aktuell sitzen 15 Personen im Mitgliederrat – fünf scheiden aus: Harald Konopka (Double-Sieger 1978) war schon seit Wochen kaltgestellt, nachdem er sich zur Opposition um Dieter Prestin (67) bekannt hatte. Walther Boecker, Frank Hauser und Susanne Metzler treten nicht mehr an, Stadionsprecher Michael Trippel ebenfalls. Da er vertraglich an den FC gebunden ist, kann er in diesem Gremium nach einer Satzungsanpassung nicht mehr mitwirken.
Am 24. September stehen nun zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl: der aktuelle Mitgliederratsvorsitzende Ho-Yeon Kim wird erneut antreten, ebenso seine Mitstreiter Fabian Schwab, Josef Derkum, Wolfgang Gommersbach, Fritz Guckuk, Johannes Hochstein, Christian Hoheisel, Frank Leifer, Mario Valentino und Axel Zimmermann.
Neu ins Gremium wollen Tim Blosze, Jens Egg, Joel Marx, Markus Nolte, Markus Otterbach, Victor Robertz, Stefan Sterzel, Oliver Stratmann, Kuno Weber, Udo Winter, Stacy Krott und Sarah Theisen. Und der Vorstand schlägt Gottfried Rüßmann vor, der aufgrund seiner beruflichen Historie als absolute Führungsperson mit Gremienarbeit vertraut ist und dem FC künftig sicherlich weiterhelfen könnte.
Am 3. September wird vor dem offiziellen Beginn des Mitgliederstammtisches ab 18 Uhr alle Kandidierenden die Möglichkeit gegeben, sich vorzustellen und Fragen zu beantworten.