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Zwischenbilanz beim FCSo setzt Trainer Gerhard Struber Maßstäbe in Köln

Torhüter Jonas Urbig und Gerhard Struber (1. FC Köln) nach dem Sieg gegen Ulm.

FC-Trainer Gerhard Struber klatscht am 5. Oktober 2024 nach dem 2:0-Sieg der Kölner gegen den SSV Ulm seine Spieler ab, hier Torwart Jonas Urbig.

Trainer Gerhard Struber hat kein leichtes Amt beim 1. FC Köln angetreten. Mit viel Fingerspitzengefühl und Gelassenheit, aber auch einer klaren Linie baut er hier etwas auf. Ein Kommentar.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben für einen Trainer, aber Gerhard Struber (47) hat sich auf das Projekt Köln eingelassen – mit Leib und Seele.

Transfersperre, Abstieg, Sorge vor dem Total-Absturz in die Niederungen des deutschen Fußballs – um den 1. FC Köln war es im Mai 2024 gar nicht gut bestellt. Auch wenn es FC-Geschäftsführer Christian Keller (45) geschafft hat, die Mannschaft vor dem Start in die 2. Liga weitestgehend zusammenzuhalten – die meisten Spieler waren nach den Enttäuschungen der Abstiegssaison völlig verunsichert.

1. FC Köln: Coach Struber ist nicht beratungsresistent

Struber kam dann mit einem klaren Plan nach Köln: attraktiver Power-Fußball. Er hat nicht – wie manch anderer Kollege in der Branche – als Lautsprecher große Töne gespuckt. Struber hat lieber intensiv gearbeitet, schaute sich auch zahlreiche Nachwuchsspieler ganz genau an.

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Im Fußballgeschäft wird oft nur oberflächlich auf den Trainer geschaut: Wie präsentiert er sich? Wie kommt er medial rüber? Wie kleidet er sich? Viel wichtiger sind aber bei allen Coaches folgende Fragen: Wie arbeitet er? Wie bekommt er ein Team hinter sich? Wie macht er Spieler besser? Wie entwickelt er den Nachwuchs?

Schnell war Strubers Handschrift zu erkennen: Vollgas-Fußball, mitreißend, spektakulär. Nur leider passten die Ergebnisse nicht zu dem geleisteten Aufwand auf dem Rasen.

Beim 2:0-Sieg am Samstag (5. Oktober 2024) gegen den SSV Ulm ist die vielleicht bemerkenswerteste Qualität von Struber nun auch zum Vorschein gekommen: Er ist nicht beratungsresistent. Ganz im Gegenteil: Der Österreicher ist flexibel und reagiert, um Schwachstellen auszumerzen. Er ist uneitel und wissbegierig. Das Spiel gegen Ulm war nicht das schönste FC-Spiel, aber erfolgreich.

Man hat das Gefühl, dass der Coach offen ist, um stetig dazuzulernen. In der Branche ist das nicht selbstverständlich. Natürlich gelingt Struber dabei auch nicht alles und nicht jeder Plan geht sofort auf. Aber die Art und Weise, wie er seine Erkenntnisse an die Spieler weitergibt, funktioniert. Dabei überfordert er sein Personal nicht, beweist Fingerspitzengefühl und Geduld – vor allem mit jungen oder sensiblen Profis.

So küsst Struber zahlreiche FC-Spieler wach und macht einige besser. Das ist in der Summe mitreißend! Linton Maina (25) ist seit Beginn der Saison ein echter Trumpf, Youngster Julian Pauli (19) reift im Rekord-Tempo zum stabilen, abgeklärten Verteidiger, Luca Waldschmidt (28) findet sein Selbstvertrauen Stück für Stück wieder.

Das ist harte Arbeit. Struber hat davon auch noch viel vor sich im „Aufstiegs-Marathon“, wie er selber sagt. Die Position des Rechtsverteidigers etwa mit den Personalien Jan Thielmann (22), Max Finkgräfe (29) oder Rasmus Carstensen (23). Der Coach wird sie auf seine entspannte, aber trotzdem fordernde Art lösen.