„So heizt er die Gerüchte natürlich weiter an“Deutscher Weltmeister zittert um seinen Trainer-Job

Miroslav Klose unterhält sich mit seinem Trainerteam beim 1. FC Nürnberg.

Miroslav Klose (l.) steht beim 1. FC Nürnberg bereits mächtig unter Druck. Das Foto wurde am 29. September 2024 aufgenommen.

Trainer Miroslav Klose und der 1. FC Nürnberg setzen die Talfahrt in der 2. Bundesliga fort. Nach dem 0:2 bei Hannover 96 muss der Weltmeister von 2014 um seinen Job bangen.

von Denis Canalp  (can)

Schon vor der Zweitliga-Partie in Hannover wurde es für Nürnbergs Trainer Miroslav Klose (46) ungemütlich. Viele Fans der „Clubberer“ forderten bereits seine Entlassung. Das 0:2 der Franken verschärft die Situation.

Marcel Halstenberg mit einem Foulelfmeter (79.) und Monju Momuluh (81.) sicherten den Gastgebern zuvor den Heimsieg gegen den angeschlagenen „Club“. Der Doppelschlag der Niedersachsen fiel binnen 104 Sekunden. Sekunden, die über Kloses Zukunft am Valznerweiher entscheiden könnten.

Simon Terodde: „So heizt er die Gerüchte natürlich weiter an“

Hannovers Matchwinner Halstenberg ordnete den Sieg als verdient ein: „Wir haben das ganze Spiel dominiert und probiert, Tore zu schießen, dann muss es halt auch mal ein Standard sein.“ Klose dagegen hatte ein „ausgeglichenes Spiel“ gesehen, „wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte er. Dem stimmte Routinier Robin Knoche zu, er betonte aber auch: „Dafür können wir uns nichts kaufen.“

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Klose verhalf nach dem 0:2 gegen Hertha BSC gleich vier Spielern zu ihrem Debüt in der ersten Elf, einer von ihnen, Mahir Emreli, prüfte gleich mal nach 17 Sekunden Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler. Anschließend war der „Club“, dem sein Trainer diesmal eine Dreierkette verordnet hatte, hauptsächlich mit Abwehrarbeit beschäftigt, verrichtete diese gegen überlegene Gastgeber aber sehr solide.

Bleibt Miroslav Klose noch länger Trainer des 1. FC Nürnberg? Diese Frage stellten sich nach der vierten Niederlage im siebten Spiel der 2. Bundesliga viele Beobachter. Und das berechtigterweise.

Auch der TV-Sender Sky sprach Klose auf seine Zukunft in Nürnberg an und erhielt im Interview eine einsilbige Antwort auf die Frage: „Da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner.“ Der richtige Ansprechpartner, Nürnbergs Vorstand Sport Joti Chatzialexiou (48), wollte sich nicht äußern. Für Sky-Experte Simon Terodde (36) keine gute Entscheidung: „Das hätte er doch einfach abmoderieren können. So heizt er die Gerüchte natürlich weiter an.“

Nach nur acht Pflichtspielen (im DFB-Pokal siegte Nürnberg in Saarbrücken im Elfmeterschießen) scheint es für Klose das erste persönliche Endspiel zu geben.

Am kommenden Samstag (5. Oktober 2024) gegen Aufsteiger Preußen Münster ist der Druck gewaltig, bei einer weiteren Niederlage muss Klose, der erst im Sommer in Nürnberg anheuerte, wohl seinen Hut nehmen.