Hansi Flick hat in seiner Zeit beim FC Barcelona vor allen Dingen ein Erfolgsrezept als unverhandelbar auserkoren. Doch aktuell ist bei Barca der Wurm drin.
Zahlen brechen einBarca im Formtief: Große Sorge um rote Linie bei Hansi Flick
von Béla Csányi (bc)
Nach dem frühen Höhenflug droht jetzt die Bauchlandung! In seinen ersten Monaten beim FC Barcelona wurde Hansi Flick (59) nicht nur im eigenen Verein gefeiert. Der Zauber-Fußball mit Extrem-Risiko dank auffällig hoher Abwehrkette begeisterte auch neutrale Fans und Experten.
In den vergangenen Wochen wirkte das Barca-System allerdings zunehmend entschlüsselt, nur ein Sieg und zwei Niederlagen aus den jüngsten vier Spielen liegen weit unter dem vorigen Punkte-Schnitt. Das spanische Fachblatt „Sport“ formulierte am Montag (2. Dezember 2024) daher die große Sorge um die rote Linie bei Flick.
Barca-Kennzahlen unter Flick im Sinkflug
Der frühere Bundestrainer war zu Saisonbeginn angetreten, um das lahmende Spiel bei Barca wieder flottzumachen. Vorgänger Xavi (44) der zu aktiven Zeiten noch wie kaum ein anderer für das schöne Spiel gestanden hatte, war das zuvor nicht mehr gelungen.
Besonders eine rote Linie habe es für Flick seit Tag eins immer gegeben: die Alles-oder-nichts-Haltung in der Abwehr. Dass seine Viererkette so hoch stehen sollte wie bei keinem anderen Klub, die Abseitsfalle das erste Mittel zur Gefahrenabwehr ist, sei unverhandelbar.
Der Blick in die Statistik deutet jetzt allerdings an, dass die Basis der Defensiv-Strategie ins Schlingern gerät. In den ersten 16 Saisonspielen hatte Barca die Gegner in Summe 108 Mal ins Abseits laufen lassen – durchschnittlich 6,75 Mal pro Spiel. Alleine im Clásico starteten die Stars von Real Madrid elfmal aus unerlaubter Position, achtmal davon in der ersten Halbzeit.
In den jüngsten vier Spielen schnappte die Abseitsfalle allerdings nur noch 16 Mal zu, der Schnitt von vier Abseits-Entscheidungen pro Partie bedeutet einen Rückgang um satte 59 Prozent.
Während die Abseits-Erfolge sinken, geht die Zahl der Gegentore bislang immerhin nur langsam hoch: Statt exakt einen Treffer pro Spiel schlucken die Flick-Schützlinge in der aktuellen Phase 1,25 Tore. Dennoch zeigt auch hier der Trend in die falsche Richtung.
Flick selbst hatte zuletzt schon angekündigt, die Spannung in der Mannschaft um jeden Preis hochhalten zu wollen, zur Not werde er das Trainings-Pensum einfach verdoppeln.
Gerade die Arbeit gegen den Ball könnte in den Zusatz-Schichten wieder vermehrt im Fokus stehen – damit Flicks rote Linie bald wieder schnurgerade verläuft.