Bayer Leverkusen feiert die Meisterschaft und jubelt unbeschwert über die erste Schale der Vereinsgeschichte. Ein Meister-Spieler muss sich allerdings auch gegen Kritik wehren.
Spott-Kommentare nach Titel-InterviewLeverkusener Meister-Spieler schießt nach Kritik zurück
von Béla Csányi (bc)
Bayer Leverkusen im Titel-Taumel! Die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte hat den Werksklub und seine Heimatstadt elektrisiert, in Leverkusen brachen am Sonntag (14. April 2024) alle Dämme.
Mit der Meisterschale der Bundesliga hat Bayer 04 eine erste Trophäe bereits im Sack, mit DFB-Pokal und Europa League können sogar noch zwei weitere folgen. Statt gelöster Freude und dem Fokus auf die kommenden Aufgaben schlägt sich ein Leverkusener Meister-Spieler aber auch mit scharfer Fan-Kritik bei Social Media herum.
Borja Iglesias bejubelt Leverkusen-Titel in TV-Interview
Leih-Stürmer Borja Iglesias (31, kam von Real Betis) war im Winter ins Rheinland gewechselt – gerade rechtzeitig, um sich jetzt als Teil der historischen ersten Leverkusener Meister-Mannschaften in den Geschichtsbüchern zu verewigen.
Ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigt kurz nach der Meisterschaft aber: Der zweimalige spanische Nationalstürmer konnte in seinen bisherigen sechs Liga-Einsätzen noch nicht alle Kritikerinnen und Kritiker verstummen lassen.
„Es ist Wahnsinn, die Bundesliga zu gewinnen, ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit, die ich hier erhalten habe“, freute sich Iglesias im Interview mit dem Pay-TV-Anbieter Movistar Plus aus seiner Heimat.
Das komplett harmlose Gespräch, das praktisch nur aus lobenden Worten für den eigenen Trainer, die Kollegen und den Verein bestand, wurde in Spanien von einigen Fans allerdings überhaupt nicht gut aufgenommen.
Borja Iglesias schießt scharf gegen Kritiker
Viele User spotteten wegen seines geringen sportlichen Anteils über die Freude vom Iglesias. „Ohne dich hätten sie es nicht gepackt. Glückwunsch, Champ“, hieß es etwa in einem Kommentar bei X mit weit über 1000 Likes. Zahlreiche Bemerkungen gingen in eine ähnliche Richtung.
Am Dienstag meldete sich Iglesias schließlich selbst zu Wort, schrieb auf seinem Profil beim Kurznachrichtendienst: „Ich muss im Leben etwas sehr gut gemacht haben, um so viele Haue für ein Interview zu bekommen, in dem ich nichts anderes mache, als mich zu bedanken und zu sagen wie schön es ist, die Bundesliga zu gewinnen. Vielen Dank, hoffentlich seid ihr eines Tages in eurem Leben glücklich.“
In einem weiteren Beitrag ergänzte er: „Ich werde hier noch ein Foto mit der Schale posten, damit ihr weiterhin wütet. Ich hoffe zumindest, dass es für euch als Therapie wirkt, um euch abzureagieren und euren Frust zu lindern.“
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Woher der Hass gegen ihn kommt, ist auch Iglesias klar: Im Zuge des Kuss-Eklats beim Finale der Frauen-WM um den damaligen spanischen Verbands-Präsidenten Luis Rubiales (46) hatte der Angreifer als Reaktion auf dessen folgende Skandal-Rede seinen Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt.
Gerade aus ultrakonservativen Kreisen erhielt Rubiales in dieser Zeit allerdings viel Zuspruch, wurde als Opfer einer überempfindlichen Hetzkampagne inszeniert. Vertreter dieser Theorie lassen auch jetzt keine Gelegenheit aus, sich am gegnerischen Lager, dem entsprechend auch Iglesias angehört, abzuarbeiten.
„Wir wissen alle, woher dieser Mist kommt“, schrieb eine Userin daher auch aufbauend Richtung Iglesias, der mit einem Emoji mit feuchten Augen und dem Symbol zweier Hände, die ein Herz formen, zustimmend reagierte.