Stuttgart-Drohung gegen Bayer-Star„Wenn wir nicht auf dem Fußballplatz wären, …“

Rudelbildung beim Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart.

Beim hitzigen Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart gerieten auch Ermedin Demirovic (verdeckt) und Edmond Tapsoba (2.v.r.) aneinander. Mit Schlusspfiff war das Scharmützel aber noch nicht abgehakt.

Nach dem Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart kochten bei manchen Akteuren die Emotionen über. Besonders eine Situation sorgte für Frust bei einem VfB-Spieler.

von Philipp Stegemann  (pst)

Sowohl Bayer Leverkusen als auch der VfB Stuttgart zeigten beim Supercup (4:3 i.E.) am Samstagabend (17. August 2024), dass sie das Fußballspielen über den Sommer nicht verlernt haben.

Sportlich wurde deutlich, dass mit Meister und Vizemeister auch in der am Freitag (23. August) startenden neuen Bundesligasaison zu rechnen ist. Doch abseits der spielerischen Klasse war die Partie auch von ihrer hohen Emotionalität geprägt.

Demirovic klagt über Tapsoba: „Einfach respektlos“

Bereits in der ersten Halbzeit sorgte Bayer-Neuzugang Martin Terrier (27) für ein erstes Negativ-Highlight. Als dem Franzosen der Ball etwas versprang, hechtete er der Kugel nach und traf VfB-Angreifer Ermedin Demirovic (26) mit offener Sohle über Knöchelhöhe. Folgerichtig stellte ihn Schiedsrichter Tobias Stieler (43) vom Platz.

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Für Demirovic sollte es jedoch nicht die einzige kritische Situation des Abends bleiben. In der 71. Spielminute geriet der bosnische Stürmer mit Gegenspieler Edmond Tapsoba (25) aneinander und war auch nach der Begegnung noch sichtlich erbost über das Verhalten des Innenverteidigers.

„Das war einfach respektlos. Er hatte die ganze Zeit die Hand an meinem Hals“, machte Demirovic seiner Wut an den Mikrofonen von Sky Luft. Auch eine Drohung in Richtung seines Kontrahenten konnte sich der Angreifer nicht verkneifen: „Wenn wir nicht auf dem Fußballplatz wären, geht das anders aus …“

Auch wenn sich der Bosnier eine Mitschuld an der Eskalation der Situation gibt, schoss Tapsoba aus seiner Sicht klar über das Ziel hinaus. „Es gibt nichts zu besprechen. Seine Hand war an meinem Hals und hat da nichts zu suchen. Ich schubse ihn davor. Aber Brust ist etwas anderes als Hals“, empörte sich der Stürmer.

Auf dem Platz wollte sich der 26-Jährige jedoch nicht unterkriegen lassen und blieb auf den Beinen. „Ich will mich in so Momenten nicht fallen lassen, weil ich kein Typ bin, der wegen so einem kleinen Kontakt fällt“, erklärte Demirovic seine Standfestigkeit.

Für den Neu-Stuttgarter ist die Situation aber abgehakt und bedarf auch keiner weiteren Klärung mit dem Innenverteidiger von Bayer Leverkusen. Zu dem pflegt der Angreifer offenbar ohnehin kein allzu enges Verhältnis: „Ich muss nicht mit ihm reden, um das zu klären. Wir waren nie Freunde und werden nie Freunde werden. Also passt das für mich.“

Beim abschließenden Elfmeterschießen mit besserem Ende für Bayer Leverkusen verwandelten beide Streithähne sicher vom Punkt.

Auch für Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß (42) gab es nach der Partie Klärungsbedarf. Die Kameras fingen ein Streitgespräch zwischen ihm und Bayer-Star Florian Wirtz (21) ein, wobei die beiden von mehreren Spielern getrennt werden mussten.

„Es geht um eine Situation, nachdem das Spiel entschieden war. Damit hat Flo nichts zu tun. Es ging um einen anderen Spieler, der dachte, uns das Gefühl geben zu müssen, dass wir verloren haben und sich über uns lächerlich gemacht hat. Da hatten wir verschiedene Meinungen. Das ist aber bereinigt“, erklärte Hoeneß den Disput. Wer der besagte Übeltäter war, behielt der Trainer allerdings für sich.