„Hätte man nicht sagen müssen“Matthäus kritisiert BVB-Boss – wackelt Terzic auf dem Trainerposten?

Der TV-Experte und ehemalige Nationalspieler Lothar Matthäus vor dem Spiel im Interview.

Lothar Matthäus beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Kolumbien am 20. Juni 2023.

Nach drei Spieltagen steht Borussia Dortmund mit fünf Punkten auf dem neunten Tabellenplatz in der Bundesliga. TV-Experte Lothar Matthäus sieht aktuell einige Mannschaften besser als die Truppe von Edin Terzić.

von Felix Rasten  (fr)

Die bisherigen Leistungen von Borussia Dortmund in der noch jungen Bundesliga-Saison ließen extrem zu wünschen übrig. Auf dem Zettel steht ein 1:0-Sieg gegen Köln und zwei Unentschieden gegen den VfL Bochum (1:1) und Aufsteiger Heidenheim (2:2).

Die Ergebnisse sprechen nicht gerade für einen erneuten Kampf mit dem FC Bayern um die Meisterschaft. Das sieht auch TV-Experte Lothar Matthäus (62) so, wie er gegenüber „Bild“ verriet: „Die Dortmunder sind aktuell auf einem Tabellenplatz, der sie sogar noch besser dastehen lässt, als ihre Leistungen aussagen.“

Lothar Matthäus: „Das hört man in Dortmund nicht gerne“

Weiter betont er: „Das hört man in Dortmund nicht gerne und Aki Watzke wird mir beim nächsten Mal wieder sagen: ‚Lothar, was redest du da?‘ Aber die Leistung auf dem Platz hat gezeigt, dass sie noch nicht performen wie im vergangenen halben Jahr.“

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Der BVB steht aktuell mit fünf Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. In der vergangenen Saison war das Team von Edin Terzić (40) der größte Konkurrent für den deutschen Rekordmeister. Doch nach den ersten drei Spieltagen sieht Matthäus andere Mannschaften besser aufgestellt als die schwarz-gelben.

„Es kommen auch andere Mannschaften näher ran. Union könnte ein Konkurrent sein. Hoffenheim hat sich gut verstärkt. Auch die Freiburger waren jetzt schon oben dabei. Wenn eine dieser Mannschaften den nächsten Schritt macht und große Klubs schwächeln, dann könnte es auch mal für einen Verein wie Dortmund, der sich in der Champions League sieht, nur Europa League heißen. Das hat Leverkusen zu spüren bekommen, das im letzten Jahr zu Beginn eine Schwächephase hatte“, sagt der ehemalige Nationalspieler.

Bellingham-Abgang „kann man nicht eins zu eins ersetzen“

Ein Grund für die Schwächephase der Dortmunder sei die verpasste Meisterschaft in der vergangenen Spielzeit: „In der starken Rückrunde haben wir Dortmund die Daumen gedrückt, dass sie die Meisterschaft spannend machen. Aber in den ersten drei Spielen dieser Saison scheint die verlorene Meisterschaft in den Köpfen zu stecken.“

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Den Bellingham-Abgang könne man nicht „eins zu eins ersetzen“, Schlotterbeck und Adeyemi hatten viele Verletzungsprobleme und auf den Außenverteidiger-Positionen fehle es an Qualität. Zudem hätten einige Spieler mit sich selbst zu kämpfen: „Den Spielern fehlt die Leichtigkeit und der Kopf ist nicht frei. Can performt nicht. Haller performt nicht“, führt der 62-Jährige weiter aus.

Braucht der BVB vielleicht auch einen Tapetenwechsel auf der Trainerposition? In der vergangenen Saison erklärte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke noch über seinen Coach: „Wir gehen die nächsten Jahre den Weg mit Edin Terzić. Punkt, aus.“ Diese Aussage hält Matthäus jedoch im Nachhinein nicht gerade für klug.

„Im Fußball kann alles passieren. Das weiß Aki Watzke auch. Das war sicherlich aus einer Begeisterung und Zufriedenheit im Sommer herausgesagt. Da hat man etwas gesagt, was man im Nachhinein nicht unbedingt hätte sagen müssen. Ich glaube und hoffe, dass es Trainer Edin Terzić hinbekommt, denn er ist ein Dortmunder Junge und er hatte auch in der letzten Saison schon mal schwierige Phasen gut gemeistert. Aber es gibt Gesetze im Fußball, die man auch bei Hansi Flick gesehen hat“, so Matthäus.