Justin Diehl muss mindestens bis zur K.o.-Phase der Champions League auf seine Premiere in der Königsklasse warten. Der vom 1. FC Köln nach Stuttgart gewechselte Flügelstürmer steht nicht im CL-Kader des VfB.
Rückschlag für FC-AbgangStuttgart streicht Justin Diehl: Traum von der Champions League geplatzt
von Béla Csányi (bc)
Diese Entscheidung tut richtig weh! Justin Diehl (19) war im Sommer auch mit dem Traum von der Champions League zum VfB Stuttgart gewechselt. Doch das Offensiv-Juwel, das dem 1. FC Köln nach zähen Verhandlungen letztlich ablösefrei den Rücken kehrte, ist in der Königsklasse komplett außen vor.
Seit Mittwoch (4. September 2024) steht fest: Für Diehl war kein Platz im 25-Mann-Kader, auf den Trainer Sebastian Hoeneß (42) sich für die gesamte Vorrunde festlegen musste. Anders als bei einem Teamkollegen ist auch ein Einsatz über Umwege nicht möglich.
Nicht nur Justin Diehl fehlt dem VfB Stuttgart in der Champions League
„Justin Diehl zählt auf seiner Position zu den spannendsten Spielern in Deutschland“, hatte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth (45) das Ausnahme-Talent bei der Vorstellung im Mai noch gelobt.
Doch für die internationale Bühne reichten die Eindrücke aus den Kurzeinsätzen in drei Pflichtspielen nicht. Die Champions League muss Diehl damit als Zuschauer auf der Tribüne verfolgen. Für den ambitionierten Diehl ist es der erste große Rückschlag in seiner noch jungen Zeit im Schwabenland.
Viele VfB-Fans kommentierten die Kader-Besetzung am Mittwoch in den Sozialen Netzwerken kritisch – allerdings vor allem wegen eines Diehl-Kollegen: Dass der offensiv flexibel einsetzbare Nick Woltemade (22) nicht nominiert wurde, sorgte vielfach für Unverständnis.
Vergangene Woche hatte der aus Bremen verpflichtete U21-Nationalspieler im DFB-Pokal über die vollen 90 Minuten gespielt und beim 5:0 bei Zweitligist Preußen Münster einen Treffer erzielt. Platz im Aufgebot für Spiele gegen Real Madrid, Juventus Turin oder Atalanta Bergamo war trotzdem nicht.
Für die sogenannte B-Liste, mit der die Uefa den Vereinen einen größeren Spielraum bei der Nominierung einräumt, kommt Diehl übrigens nicht infrage – anders als Abwehr-Talent Anrie Chase (20). Die B-Liste erlaubt den Teams auch Spieler außerhalb des 25 Mann starken Kaders aufzustellen, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen.
In Artikel 31.12 des Regelwerks zur Champions League heißt es dazu: „Ein Spieler kann auf Liste B eingetragen werden, wenn er am oder nach dem 1. Januar 2003 geboren wurde und seit seinem 15. Geburtstag während zwei aufeinander folgenden Jahren ununterbrochen bzw. während insgesamt drei aufeinander folgenden Jahren mit einer Unterbrechung von maximal einem Jahr für eine Ausleihe an einen Verein desselben Verbands für den betreffenden Verein spielberechtigt war.“
Kurz gefasst: Nur wer bereits zwei Jahre am Stück, oder insgesamt drei Jahre im Falle einer einjährigen Leihe, beim VfB unter Vertrag stand, kommt für dessen B-Liste in Betracht. Chase war 2022 in die 2. Mannschaft der Schwaben gewechselt und hat die benötigten zwei Jahre Vereinszugehörigkeit damit seit Sommer erfüllt.