Burgheim – Das Grab ist leicht eingeschneit, aber es fällt dennoch auf. Nicht nur wegen der Größe des Grabsteins und des Portraits darauf. Der kleine Fußball an der linken Seite reicht als Hinweis, wer hier seine letzte Ruhe fand. Bernd Meier (†40), Gladbachs früherer Bundesliga-Torwart. „Ich denke oft an ihn“, sagt Johann Dollinger beim Besuch auf dem Neuen Friedhof in Burgheim.
Meiers letzter Co-Trainer bei Heimatklub TSV ist deshalb zum ersten Mal seit der Beerdigung im August 2012 wieder ans Grab gekommen. Damals war der Aufruhr groß. Der plötzliche Tod des erst 40 Jahre jungen 1,93-Meter-Hünen, der für 1860 München, Gladbach, Dortmund und Ahlen im Kasten stand und seinerzeit Torwarttrainer der deutschen U17-Nationalelf war, sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Zum Begräbnis kam ein ganzes Dorf, dazu frühere Weggefährten der Löwen und DFB-Vertreter wie Andy Köpke und Steffen Freund.
Doch zweieinhalb Jahre später ist es still um den einstigen Schlussmann geworden. Der Fußball vergisst schnell. Auch die damals drängenden Fragen nach der Todesursache. „Es wurde spekuliert, er sei an einer Fischvergiftung gestorben. Doch das war wohl nicht der Grund“, sagt Dollinger, „man vermutet, dass eine Hirn-Ader geplatzt ist. Es könnte sich um einen Geburtsfehler gehandelt haben. Er wurde so plötzlich aus dem Leben gerissen. Für uns alle war es ein unglaublicher Schock.“
Sowohl für Meiers Freundin, Eltern und Schwester, als auch für die Amateur-Truppe seines Heimatorts, die er mit Dollinger gemeinsam betreute. „Er hatte mir um 16.30 Uhr eine SMS geschrieben, dass er ins Krankenhaus müsse und ich das Abschlusstraining allein leiten möge. Am nächsten Tag zum Spiel sei er wieder da, alles sei okay“, erinnert sich Dollinger. „Als wir mit der Mannschaft dann abends um 20 Uhr vom Trainingsplatz kamen und in die Kabine wollten, brannte im Vereinsheim Licht und der Vorstand war da. Wir ahnten, da stimmt was nicht. Und ja, dann sagte man uns, der Meier Bernd ist tot.“
Tragisch: Vielleicht könnte Meier, der mit Borussias heutigem Manager Max Eberl 2000 bis 2002 zusammen spielte, heute noch leben. Zwei Wochen vor seinem Tod war er schon einmal ohne Vorwarnung kollabiert. Kurz nach Beginn eines Spiels an der Seitenlinie. Dollinger: „Bernd lag plötzlich auf dem Rasen und sagte, ihm sei schlecht. Er musste sich übergeben, kam während des Spiels ins Krankenhaus und blieb dort über Nacht. Doch man konnte nichts feststellen.“
Als wir im Burgheimer Amateurstadion über den zugeschneiten Rasen gehen, merkt man, wie es beim früheren Weggefährten rumort. „Ich habe viel von ihm gelernt, er war eine Persönlichkeit“, sagt er. Die Mannschaft, die er mit Meier gemeinsam betreute, stieg nach Meiers Tod ab. Dollinger arbeitet heute bei einem anderen Verein.