Bundesliga weiter im Free-TVDFL verkündet Ergebnisse der Rechtevergabe
Frankfurt – Die Live-Spiele der Fußball-Bundesliga werden auch weiterhin bei Sky und DAZN zu sehen sein. Auch Free-TV-Sender konnten sich allerdings Pakete sichern. Das gab die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montagnachmittag im Anschluss an die Mitgliederversammlung mit den Vereinen bekannt.
Pay-TV-Sender Sky sicherte sich bei der Auktion der DFL für die Spielzeiten von 2021/2022 bis 2024/2025 die Rechte an allen Samstagsspielen und der Konferenz (200 Partien). Darunter fallen die Spiele um 15.30 Uhr und das Top-Spiel am Abend (18.30 Uhr).
Sonntagsspiele der Bundesliga gehen an DAZN
Die Rechte an den 106 Freitags- und Sonntagsspielen gingen an die Streaming-Plattform DAZN. Damit brauchen Fans auch weiterhin zwei kostenpflichtige Abos, um alle Spiele zu sehen. Zuvor mussten die Zuschauer sogar befürchten, mit dem US-amerikanischen Online-Giganten Amazon oder der Telekom sogar noch von einem weiteren Anbieter abhängig zu sein.
„Die Bundesliga wird an zwei von drei Tagen pro Woche exklusiv auf DAZN zu sehen sein. Es macht uns stolz, allen Fans ab 2021 nun dreimal mehr Bundesliga-Fußball anbieten zu können als bisher“, sagte Thomas de Buhr, Executive Vice President bei DAZN. Amazon hielt sich bei den Live-Paketen überraschend zurück.
Bundesliga muss Einnahmen-Rückgang bei TV-Rechten verkraften
Genauere Details zu den Verhandlungen wollte Geschäftsführer Christian Seifert (51) allerdings nicht nennen. Insgesamt bringen die TV-Rechte ab der Saison 2021/2022 Erlöse in Höhe von 1,1 Milliarden Euro jährlich und damit insgesamt 4,4 Milliarden Euro. Die vorherige Auktion für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 hatte insgesamt 4,64 Milliarden Euro eingebracht.
„Das Gesamtsystem Fußball wird in einigen Teilbereichen ein anderes sein. Die finanziellen Rahmenbedingungen werden sich nach unten korrigieren in allen Belangen“, sagte Seifert am Montag.
Zusammenfassungen der Bundesliga-Spiele bleiben weiter bei ARD und ZDF
Die Zusammenfassungen im Free-TV werden weiter bei der „Sportschau“ in der ARD sowie im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF) zu sehen sein.
Bei den Live-Spielen der Zweiten Liga hat Sky bis auf die neu eingeführte Partie am Samstagabend die Nase vorn. „Mit mehr als 500 Live-Spielen pro Saison haben wir die Position von Sky als unangefochtene Heimat des Fußballs gefestigt. Unsere Kunden können mindestens vier weitere Jahre die größten Spiele und das beste Bundesliga-Erlebnis genießen“, sagte Sky-Geschäftsführer Devesh Raj.
Bundesliga wieder mehr im Free-TV
Über ein bisschen Free-TV können sich die Fans aber immerhin freuen. Die ab der Saison 2021/2022 eingeführten Spiele der 2. Bundesliga am Samstagabend (20:30 Uhr) werden neben Sky auch noch auf dem frei empfangbaren Sender Sport1 ausgestrahlt. „Wir sind sehr stolz, unsere seit 1993 währende vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft mit der Bundesliga deutlich auszubauen“, sagte Sport1-Chef Olaf Schröder
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Ein vielleicht noch etwas größerer Coup gelang überraschend Sat.1. Der Privatsender meldet sich im Wettbewerb um die TV-Rechte ebenfalls zurück und darf von 2021 an pro Saison neun Partien der Bundesliga zeigen.
Zu den Begegnungen gehören der Supercup sowie Erstliga-Partien am 1., 17. und 18. Spieltag, die bis Ende der kommenden Saison beim ZDF laufen. Dazu kommen vier Relegationsspiele und das Auftaktspiel der 2. Bundesliga.
Oliver Kahn: „Dürfen uns nicht zu Tode siegen“
Trotz der um rund 240 Millionen Euro zurückgegangenen Erlöse zeigte sich Seifert zufrieden mit den Ergebnissen der Auktion, er verwies unter anderem auch auf die aktuellen Umstände mit der Corona-Krise. Für die Liga sei es außerdem positiv, dass nun bis 2025 Planungssicherheit bestehe.
Oliver Kahn (51), Vorstandsmitglied des FC Bayern, äußerte sich über eine mögliche Langeweile in der Bundesliga am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. „Ich bin immer ein Freund davon, dass derjenige, der es schafft, das Interesse der Zuschauer auf sich zu ziehen, mehr vom Kuchen abbekommt“, sagte der dreimalige Welttorhüter.
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Gleichzeitig signalisierte er aber auch Gesprächsbereitschaft, der Rekordmeister habe immer gezeigt „dass wir nicht nur uns im Blick haben. Das ist immer noch wichtig, dass wir uns nicht zu Tode siegen.“ Die Bundesliga lebe nämlich von der Spannung. (eha, bc/sid)