Hansi Flick gab sein Bundestrainer-Debüt in der WM-Quali gegen Liechtenstein. Doch vor dem Anpfiff sorgte die Hymne der Gastgeber für Verwunderung bei einigen Fußball-Fans.
Fans wundern sich über HymneDFB-Gegner: Warum für Liechtenstein „God Save The Queen“ gespielt wurde
Köln/St. Gallen. Bundestrainer-Debüt für Hansi Flick (56) als neuer Nationalcoach: In der WM-Quali bekamen es der Ex-Bayern-Trainer und sein DFB-Team am Donnerstagabend (2. September 2021) in St. Gallen mit Fußball-Zwerg Liechtenstein zu tun.
Doch vor dem Anpfiff staunten viele Fußball-Fans an den TV-Bildschirmen nicht schlecht. Nachdem zunächst die deutsche Nationalhymne erklungen war, ertönte anschließend das Landeslied des Fürstentums Liechtenstein. Aber Moment mal, diese Melodie klang doch ganz verdächtig nach… genau! „God Save the Queen“ – der Hymne des Vereinigten Königreichs von Großbritannien. Hoppla, wieso das denn?
WM-Quali gegen Liechtenstein: Fans wundern sich über Gastgeber-Hymne
Tatsächlich haben beide Hymnen dieselbe Melodie. Hintergrund: Die britische Hymne gibt es bereits seit mehr als 200 Jahren. Die Melodie, deren Komponist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, wurde im Laufe ihrer Verwendung seit etwa dem Jahr 1800 in ganz Europa populär. Gleich mehrere Länder bedienten sich daraufhin bei der Melodie – und versahen sie mit einem eigenen Text. Unter anderem der Zwerg-Staat Liechtenstein, wo das Lied – unter wechselndem Titel – seit 1850 Nationalhymne ist.
So sangen die Kicker des Außenseiters auch am Donnerstagabend in St. Gallen den Text von „Oben am jungen Rhein, lehnet sich Liechtenstein“ – zur für viele Fans durchaus ungewohnten Melodie.
Jedoch: Bis 1961 wurde auch in der Schweiz zur selben Melodie die Nationalhymne „Rufst du, mein Vaterland“ intoniert. Und auch von 1816 bis 1833 wurde im russischen Kaiserreich seinerzeit zur selben Tonfolge geschmettert. Auch in Island und Norwegen war die Melodie einst in verschiedenen Hymnen der Standard.
WM-Quali: Deutschland und Liechtenstein in Trauerflor
Auf dem Rasen trugen derweil in St. Gallen beide Teams Trauerflor. Deutschland wegen des jüngsten Todes des Torjägers Gerd Müller (†75), Liechtenstein zu Ehren der Fürstin Marie (†81), die am 21. August verstoben war. Vor dem Anpfiff hatte es im Stadion eine Schweigeminute gegeben.
Die Partie der WM-Quali war in das Schweizerische St. Gallen verlegt worden, weil im Liechtensteiner Nationalstadion von Vaduz derzeit eine neue Rasenheizung installiert wird. (kos)