Unbekannte haben den Eingangsbereich der DFB-Zentrale mit Schmierereien versehen. Der Verband hat die Polizei informiert. Hängen die Aktionen mit der Präsidenten-Wahl zusammen?
„Fußball-Mafia“Polizei ermittelt: Zahlreiche Schmierereien an der DFB-Zentrale
Wird der Endspurt im Wahlkampf um das Amt des neuen Präsidenten beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nun noch richtig schmutzig? Am 11. März 2022 fällt beim DFB-Bundestag in Bonn die Entscheidung, ob Peter Peters (59) oder Bernd Neuendorf (60) das derzeit vakante Amt übernehmen, nachdem Fritz Keller (64) 2021 davon zurückgetreten war.
Am Sonntag (27. Februar 2022) wurden an der Verbandszentrale an der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt an knapp einem Dutzend Stellen im Eingangsbereich Schmierereien und Graffiti in roter Farbe entdeckt. Vor allem gegen den aktuellen Vizepräsidenten Rainer Koch (63), der den Verband derzeit interimsmäßig führt, richteten sich die Parolen.
„Koch raus“ ist mehrmals zu lesen. Zudem auch „Fußball-Mafia“ und „Home of Kapitalismus“. Der DFB hat aufgrund der Schmierereien die Polizei informiert. Diese ermittelt nun, teilte der Verband EXPRESS.de mit. Bereits am Sonntag wurde damit begonnen, die Schmierereien zu beseitigen.
Präsidentschafts-Kandidat Peters hatte zuletzt von einem „Klima der Angst“ beim DFB berichtet. Er sprach von persönlichen Zerwürfnissen und ganz unverblümt über das zerrüttete Verhältnis zu Vizepräsident Koch. „Er will mich nicht, ich will ihn nicht. Die Delegierten entscheiden.“
Peter Peters sprach zuletzt von einem „Klima der Angst“ beim DFB
Koch sitzt auch im UEFA-Exekutivkomitee. In dieser Funktion muss er sich mit den Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beschäftigen und die Folgen beispielsweise für das Sponsoring von Gazprom mitentscheiden.
Die Amateurvertreter haben hohe Erwartungen an die neue DFB-Führung. Die meisten der rund 8000 Teilnehmer einer Umfrage wünschen sich mehr Glaubwürdigkeit und Transparenz (97 Prozent). Auch Werte wie Toleranz, Fair Play, Solidarität und Teamgeist (95 Prozent) und eine Verbesserung des Verbandsimages (85 Prozent) werden erwartet.