Wo steht die deutsche Nationalmannschaft 13 Monate vor Beginn der WM 2022 in Katar? Im „Doppelpass“ auf Sport1 gab es Lob für die Rumänien-Wende, aber auch Sorgen um die Klasse der DFB-Abwehr.
DFB-Sorge trotz Lob im „Doppelpass“ Funkel schreibt Hummels ab, Helmer warnt vor Optimismus
München. Bedenklicher Rumpel-Sieg oder wichtiger Erfolg dank starker Moral? Die Meinungen über das knappe 2:1 der deutschen Nationalmannschaft über Rumänien am Freitag (8. Oktober 2021) gingen bei Fußballfans weit auseinander.
Im „Doppelpass“ herrschte am Sonntag (10. Oktober) dagegen weitgehend Einigkeit: Der späte Sieg gegen Rumänien war nicht nur ein großer Schritt Richtung WM-Ticket, sondern auch ein kleiner Meilenstein auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Sorgen bereitet allerdings die anhaltende Schwäche im Nationalteam auf den defensiven Außenbahnen.
DFB-Lob im „Doppelpass“ für wichtigen Sieg in der WM-Quali
„Das sind Spiele, die nicht so einfach sind“, stellte Stefan Effenberg (53) klar: „Das spricht schon für die Moral, wenn du 0:1 hinten liegst und gegen eine extrem defensiv eingestellte Mannschaft spielst, dass du die Geduld an den Tag legst und mit Ruhe das Spiel nach Hause bringst.“
Auch Europameister Markus Babbel (49) bescheinigte dem Nationalteam eine sichtbare Entwicklung trotz des Zittersiegs: „Jetzt gilt es, über Erfolgserlebnisse als Mannschaft zueinander zu finden. Da hat das Spiel sehr gut getan. Du hast das Spiel drehen können, vorher hättest du es verloren.“
Komplett aus der Welt sind die Problemzonen der Ära Löw allerdings noch nicht, besonders die Suche nach dem passenden Mittelstürmer und die Abwehr-Sorgen bleiben auch unter Hansi Flick ein Thema. Stichwort: Defensive Außenbahnen.
Abwehrsorgen in Deutschland: „Doppelpass“ diskutiert Außenverteidiger-Problem
„Wir haben zwei Außenverteidiger, die auf dieser Position normal nicht spielen. Da haben wir noch Bedarf nach oben“, bemängelte etwa der zugeschaltete Thomas Helmer (56), der in Ermangelung tauglicher Linksfüße im Team sogar augenzwinkernd sein Comeback erwog und einwarf: „Ihr habt das sehr optimistisch alles bewertet bisher. Hätten die Rumänen besser gekontert, hätte es brenzlig werden können.“ Da stimmte auch Effenberg zu: „Die Außenbahnen sind Problem-Positionen, die oft unterschätzt werden, aber enorm wichtig und wertvoll sind.“
Die gegen Rumänien in Abwesenheit des verletzten Robin Gosens (27) aufgebotenen Thilo Kehrer (25) und Jonas Hofmann (29) konnten nur bedingt überzeugen, erhalten in Nordmazedonien aber womöglich eine neue Chance. Alternativen gibt es nach dem DFB-Aus von Jonas Hector (31) und der Versetzung von Joshua Kimmich (26) ins Mittelfeld ohnehin kaum.
Als Luxus-Problem erscheint da schon die Rolle von Mats Hummels (32) in der Innenverteidigung. Der zuletzt lange angeschlagene Dortmunder ist auch in Flicks zweitem DFB-Kader nicht dabei und droht hinter dem Abwehr-Duo Niklas Süle (26) und Antonio Rüdiger (28) abzurutschen. Trainer-Routinier Friedhelm Funkel (67) ist daher schon jetzt sicher: „Ich glaube, dass wir mit diesen beiden ein Innenverteidiger-Paar haben, was bei der WM letztendlich spielen wird.“ (bc)