Familien und Freunde bei EMAuch die Stars müssen zahlen: So kommen die Spieler an ihre Tickets

Spielerfrauen der Nationalmannschaft auf der Tribüne.

Viele Partnerinnen der Nationalspieler werden bei der EM auf der Tribüne sitzen. Sophia Weber (Freundin von Kai Havertz), Aaliyah Mohamed (Freundin von Florian Wirtz) und Luisa (Ehefrau von Jonathan Tah, v.l.) waren auch schon beim Test gegen Griechenland am 7. Juni 2024 in Mönchengladbach.

Nicht nur für die deutschen Fans war es schwierig, an Eintrittskarten für die EM zu kommen. Auch die Spieler konnten nur begrenzte Kontingente für ihre Familien abrufen. So läuft das mit den Tickets beim DFB-Team.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Exakt 2,7 Millionen Eintrittskarten gibt es für die Europameisterschaft in Deutschland, die Nachfrage ist riesig – und das Turnier ist praktisch ausverkauft. 2,2 Millionen Tickets gingen an Fans, 500.000 an Partner, Sponsoren der UEFA sowie an Funktionäre.

Bis auf wenige Ausnahmen sind die für die Allgemeinheit verfügbaren Karten weg. Allein beim Eröffnungsspiel am Freitag (14. Juni 2024) zwischen Deutschland und Schottland wollten 1,4 Millionen Menschen im Stadion sein.

Bei DFB-Spielen gibt es für die Spieler Karten im Wert von 1000 Euro

Im Vorfeld des Turniers war daher selbst bei den Nationalspielern die Sorge groß, dass sie nicht genügend Tickets für Familie und Freunde erhalten. Zumal der DFB erst kürzlich die Freikarten-Regelung für Heim-Länderspiele gekippt hat.

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Bislang gab es für die Stars von Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) vier VIP-Karten pro Spieler. Diese konnten sie entspannt bei Teammanager Thomas Beheshti (43) ordern. Seit kurzer Zeit gibt es für die Kicker keine Freikarten mehr, stattdessen müssen sie ihre Wunsch-Tickets über ein Portal bestellen. Der Freibetrag liegt bei 1000 Euro pro Spieler pro Partie.

Lea Prinz, Freundin von Maximilian Mittelstädt, beim Spiel.

Maximilian Mittelstädts Freundin Lea Prinz ist als Influencerin auch gerne bei den Spielen dabei, wie hier am 3. Juni 2024 in Nürnberg.

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61) legt die Vergabepraxis strenger aus und zieht engere Grenzen. Steuerrechtliche Gesichtspunkte stecken hinter dem neuen Prozedere, weil früher Spieler auch mal gerne untereinander Karten getauscht haben.

Bei der EM hat die UEFA die Hoheit über das Ticket-Kontingent der Fußballer und dieses setzt sich nach EXPRESS.de-Informationen wie folgt zusammen: Jeder Nationalspieler erhält vier Freikarten und kann sich bis zu sechs weitere Tickets selbst kaufen.

Wer denkt, die engsten Vertrauten der Nationalkicker erhalten eine Sonderbehandlung, der täuscht sich gewaltig, denn: Wie alle anderen Ticket-Inhaber müssen auch die Familien und Freunde ihre persönlichen Daten im offiziellen Ticket-Portal der UEFA detailliert hinterlegen. Unter anderem wegen einer möglichen Gefahr von Anschlägen.

Für das EM-Eröffnungsspiel gab es noch VIP-Karten für 4500 Euro

Ist man aus gesundheitlichen Gründen beispielsweise nicht in der Lage, ein Spiel zu besuchen, kann man sein Ticket an einen Freund oder ein Familienmitglied weitergeben. Die persönlichen Daten des neuen Ticketinhabers müssen der Turnier-Organisation binnen einer bestimmten Frist mitgeteilt werden.

Fürs Eröffnungsspiel wurden die billigsten Karten übrigens ab 50 Euro angeboten, die weiteren Kategorien lagen dann bei 195, 400 und 600 Euro. Für 4500 Euro pro Person waren zuletzt noch VIP-Tickets zu bekommen. Beträge, die sich die Nationalspieler locker leisten können, wenn sie denn welche bekommen.