Sein Transfer nach Saudi-Arabien schlug hohe Wellen. Doch nach nicht einmal einem halben Jahr ist das Kapitel offenbar wieder beendet.
Nach nur einem halben JahrEuropäischer Topspieler schmeißt in Saudi-Arabien wieder hin
Nach nicht einmal einem halben Jahr wird der frühere Liverpool-Star Jordan Henderson (33) Saudi Arabien wieder verlassen.
Der englische Fußball-Nationalspieler hat sich mit Al-Ettifaq auf eine Vertragsauflösung geeinigt und wird zum niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam wechseln. Das teilte Ajax am Donnerstagabend (18. Januar 2024) mit. Henderson unterschrieb einen Vertrag bis 2026.
Henderson-Wechsel löste massive Kritik aus
Grund für den Wechsel sollen, so schrieben es zuletzt englischen Medien nicht ohne spöttischen Unterton, das sportlich magere Niveau und das geringe Fan-Interesse in Saudi-Arabien sein. Beim Auswärtsspiel bei Al-Riyad spielte der 33-Jährige zuletzt vor 696 Fans, das Spiel bei Al-Fayha wollten nur 610 Fans sehen.
Henderson war im Sommer von Liverpool in die saudische Liga gewechselt, wofür er viel Kritik einstecken musste. Zahlreiche Fans, vor allem aus der LGBTQ+-Community, hatten Henderson für den Wechsel kritisiert. Der Mittelfeldspieler hatte sich vor seinem Wechsel immer wieder gegen Homophobie ausgesprochen.
Die Abkürzung LGBTIQ+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Intersexuelle, Queere und andere. In Saudi-Arabien ist Homosexualität verboten.
Dass Geld eben nicht alles ist, bekam auch Karim Benzema schon zu spüren. Der im Sommer mit großem Brimborium vorgestellte Franzose ist bei vielen Fans von Al-Ittihad nach zahlreichen vergebenen Chancen unten durch, besonders sein verschossener Elfmeter im Viertelfinale der Klub-WM hängt ihm nach. Nach mehreren Beleidigungen – und einem umstrittenen Gaza-Post – schaltete der 35-Jährige Ende Dezember gar seinen Instagram-Account mit immerhin 76 Millionen Followerinnen und Followern ab.
Auch Benzema, so heißt es, möchte zurück nach Europa, Platz acht in der Tabelle sei ihm dann doch zu wenig. Zuletzt verpasste der ehemalige Star von Real Madrid den Trainingsauftakt. Wie es weiter geht? Offen. Die Liga startet erst Mitte Februar wieder, bis dahin ist auch in Saudi-Arabien das Transferfenster offen.
Spekulationen um einen schnellen Abschied aus der Wüste gibt es auch um Roberto Firmino. Den Jahreswechsel verbrachte der Brasilianer bereits in der alten Heimat und schaute sich an der ausverkauften Anfield Road das Heimspiel seines Ex-Klubs FC Liverpool gegen Newcastle United an. Es sei „schön, wieder zu Hause zu sein“, wurde Firmino zitiert. (dpa/sid)